Rund 250.000 Jugendliche sind derzeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Gleichzeitig sind bei der Bundesagentur für Arbeit 250.000 bis 300.000 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Warum Bewerber und Unternehmen nicht zueinander finden? Nicht immer gibt es die Ausbildung für den Traumberuf direkt am Heimatort. Doch das Angebot ist groß – auch in begehrten Berufen.
Die meisten Ausbildungsplätze werden für Kaufleute im Einzelhandel angeboten. Auch Jugendliche, die sich zu Kaufleuten für Büromanagement ausbilden lassen wollen, werden oft gesucht. Doch diese Berufe sind auch bei Bewerbern beliebt. Wer einen Ausbildungsplatz in dieser Fachrichtung sucht, sollte sich deshalb frühzeitig nach Stellenangeboten umschauen. Das gleiche gilt für alle, einmal als Industriekaufleute, Industriemechaniker, Kfz-Mechatroniker oder Kaufleute im Groß- und Außenhandel arbeiten möchten. Auch diese Berufe gehören zu den zehn Ausbildungen mit den meisten Stellenangeboten – sind aber bei Jugendlichen besonders begehrt.
Zu wenig Lehrstellen in kreativen Berufen
Bei Ausbildungen im Büro ist die Zahl der Bewerber höher als die der freien Stellen. Auch wer Mediengestalter, Gestalter für visuelles Marketing oder Veranstaltungskaufmann werden will, braucht eine Portion Glück, denn die Nachfrage ist bei kreativen Berufen größer als das Ausbildungsangebot. Anders sieht die Situation im Handwerk aus. Angehende Bäcker, Fleischer und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk werden dringend gesucht. Auch bei den Berufskraftfahrern und Gebäudereinigern fehlt es an Nachwuchs.
Insgesamt gibt es bezogen auf alle Berufe im Moment in Deutschland fast überall mehr freie Ausbildungsstellen als Bewerber. Nur in Berlin sind zu wenig Ausbildungsplätze da. In Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen gibt es in etwa gleich viele Jugendliche, die eine Ausbildung suchen, wie Stellenangebote. Doch die zur Auswahl stehenden Fachrichtungen decken sich oft nicht mit den Berufswünschen der Schüler.
Übrigens haben mehr als zwei Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich derzeit um einen Ausbildungsplatz bemühen, langfristig Schwierigkeiten bei der Ausbildungsplatzsuche. Rund 150.000 von insgesamt 250.000 bewerben sich nach Angaben der Agentur für Arbeit schon seit über einem Jahr. Die meisten Schüler finden aber sofort nach dem Schulabschluss eine Ausbildung. Auch Studienabbrecher müssen in der Regel nicht lange suchen. Ihr Anteil unter den Bewerbern liegt bei etwa sieben Prozent. Viele Jugendliche, die sich für eine Ausbildung interessieren, haben laut Arbeitsagentur außerdem eine Alternative. Wenn sie nicht fündig werden, absolvieren sie zum Beispiel einen Freiwilligendienst.
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