Pflegefachfrau – ein Beruf mit Perspektiven

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Wer in der Pflege arbeiten wollte, musste sich bislang zwischen drei Berufen entscheiden: Krankenpfleger, Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger. Seit diesem Jahr gibt es die Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann. Mit diesem Abschluss kann man als Pflegefachkraft künftig in allen drei Bereichen arbeiten. „Das schafft neue Möglichkeiten und bessere Chancen am Arbeitsmarkt“, sagt Christopher Arnold vom Arbeiter-Samariter-Bund Leipzig (ASB), der die Ausbildung anbietet.

Sie retten Leben auf der Intensivstation, begleiten alte Menschen im Heim durch ihren letzten Lebensabschnitt oder helfen kranken Kindern, schnell wieder gesund zu werden. Pflegekräfte werden in ganz verschiedenen Bereichen gebraucht. Die Vielfalt des Berufs der Pflegefachkraft spiegelt sich nun auch in der Ausbildung wider, die sich 2020 grundlegend geändert hat. „Früher war man in der Pflegeausbildung hauptsächlich in seinem Ausbildungsbetrieb tätig“, berichtet Christopher Arnold, Personalreferent beim ASB Leipzig. Die Reform ermögliche den Azubis im Rahmen der Ausbildung zur Pflegefachfrau jetzt von Anfang an, das ganze Spektrum des Berufs kennenzulernen.

Doch was bedeutet das konkret? Die neue Ausbildungsverordnung schreibe Pflichteinsätze für alle Tätigkeitsfelder vor, die nach dem Abschluss zur examinierten Pflegefachfrau ausgeübt werden könnten, erklärt Arnold. Wer die Lehre in einem Alten- und Pflegeheim absolviere, müsse zum Beispiel auch mehrere Wochen in einem Krankenhaus und in einer Einrichtung mit Kindern arbeiten.

Verbindlich seien auch mehrwöchige praktische Erfahrungen in der Psychiatrie: „Rund ein Drittel der Zeit verbringt man in seinem Ausbildungsbetrieb, ein Drittel an der Schule und ein Drittel in anderen Einrichtungen.“ Der ASB kooperiere dazu zum Beispiel mit der Universitätsklinik Leipzig. Unter Umständen müssten die Azubis in der Zeit ihrer externen Praxiseinsätze auch pendeln. „Wir sorgen dann aber dafür, dass das gut zu bewältigen ist und finanzieren die zusätzlichen Fahrtkosten oder helfen bei der Suche nach einem WG-Zimmer“, versichert Arnold.

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bietet viele Aufstiegschancen

Das Wissen, das in der Ausbildung zum Beruf Pflegefachfrau und Pflegefachmann vermittelt werde, gehe nun weniger in die Tiefe als früher. Vor allem seltene Spezialfälle würden nicht mehr so ausführlich behandelt. Stattdessen werde mehr Wert auf breit angelegte Grundkenntnisse gelegt. Inhaltlich bleibe die Ausbildung anspruchsvoll. Bewerber sollten deshalb mindestens die mittlere Reife mitbringen: „Einige haben auch Abitur.“

Gestärkt werden sollen mit der Ausbildungsreform außerdem das Pflegestudium. In diesem Bereich sei der ASB allerdings noch nicht aktiv, räumt Arnold ein: „Das wird für uns vermutlich erst in den kommenden Jahren ein Thema werden.“ Jedoch biete auch die Ausbildung zur Pflegefachkraft eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten für einen beruflichen Aufstieg. Etwa könne man sich zum fachspezifischen Pflegedienstleiter fortbilden, als Praxisanleiter an der Ausbildung mitarbeiten oder sich im Bereich Apotheke spezialisieren. Wer nach dem Berufsabschluss ein BWL-Studium absolviere, könne sich auch als Heimleiter bewerben.

Männliche Pflegefachkräfte immer noch selten

Eines hat sich mit der Ausbildungsreform aber nicht geändert: Die Pflege ist weiterhin ein typischer Frauenberuf. Der Anteil weiblicher Fachkräfte liege bei rund 90 Prozent, sagt Arnold. Er gehe jedoch davon aus, dass es in Zukunft mehr männliche Verstärkung geben werde: „Auch Jungs interessieren sich für den sozialen Bereich und machen zum Beispiel nach der Schule einen Freiwilligendienst.“

Ob möglicherweise das Image der Pflege als unterbezahlte Branche männliche Bewerber abhält? „Nach wie vor gibt es Unternehmen, die Fachkräften nicht das Gehalt zahlen, dass sie eigentlich verdient haben“, mahnt Arnold. Jedoch habe sich viel getan beim Lohn. In den vergangenen drei Jahren habe es immerhin eine Gehaltssteigerung um satte 50 Prozent gegeben: „Man kann gut von dem Geld leben, und das wird sich sicher auch noch weiter verbessern.“

Außerdem gebe es immer mehr Angebote an Teilzeitstellen, so dass Beruf und Familie als Pflegefachfrau nun leichter zu vereinbaren seien: „Am Dreischichtenmodell wird sich so schnell nichts ändern, aber man kann zum Beispiel eine Viertagewoche machen.“ Eine ausgewogene Work Life Balance gewinne in der Pflegebranche zunehmend an Bedeutung.

Jugendlichen, die sich für die Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann interessieren, rät Arnold zu einem Praktikum: „So findet man am besten heraus, ob der Beruf zu einem passt.“ Wer sich danach für eine Ausbildung in dem Beruf entscheidet, dürfte mit der Stellensuche kaum Probleme haben. Denn auch das hat sich nach der Reform nicht geändert: Ausgebildetes Pflegepersonal ist am Arbeitsmarkt äußerst gefragt. Alle Infos zur Pfegeausbildung gibt es außerdem auf der Studien- und Ausbildungsmesse Stuzubi in Leipzig, auf der der ASB 2020 mit einem Messestand vertreten ist.

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5 Antworten

  1. Ich war mir auch lange unsicher, was ich mit meinem Leben anfangen will. Pflegefachfrau zu werden, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Mittlerweile habe ich mich auch zur fachspezifischen Pflegedienstleiterin fortbilden lassen und bin rund um zufrieden.

  2. Meine Freundin hat jetzt etliche Stellenangebote für Pflegefachkräfte erhalten. Sie ist bald mit ihrer Ausbildung fertig und sucht schon mal nach einer Stelle. Pflegeangestellte werden wirklich händeringend gesucht.

  3. Danke für den Beitrag. Gut zu wissen, dass es für eine Pflegefachkraft sehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten gibt. Meine Schwester macht gerade die Ausbildung und hat sehr viel Spaß daran.

  4. Nach längerer Überlegung habe ich mich dazu entschieden, eine Ausbildung in der Pflege zu machen. Ich habe bereits ein Praktikum in einem Seniorenzentrum gemacht und gute Einblicke erhalten. Meine kommunikativen Fähigkeiten sind bestimmt auch hilfreich.

  5. Eine Bekannte von mir ist in der Pflege tätig. Sie liebt ihren Job und hat hier eine gute Perspektive bekommen. Momentan überlege ich ein Praktikum in einem Pflegeheim zu machen, da mich diese Branche schon immer interessiert hat.

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