Ausbildung an der Stage School

Ausbildung an der Stage School, Torben und Rike © Dennis Mundkowski / Stage School

Im Rampenlicht groß rauszukommen – davon träumen wahrscheinlich viele Jugendliche irgendwann einmal. Aber nur wenige trauen sich, ihren Traum später wirklich zum Beruf zu machen. Rike Wischhöfer (22) und Torben Bach (24) haben es gewagt. Die beiden beenden in Kürze ihre Ausbildung an der Stage School, einer der europaweit größten Bühnenfachschulen für Tanz, Gesang und Schauspiel in Hamburg. Auch du hast das Zeug zum Bühnenprofi? Dann werde das Stuzubi Bühnentalent 2024.

Bühnentalent 2024

    Ob auf YouTube, TikTok oder Insta – sich zu zeigen macht Spaß. Geld damit zu verdienen ist aber gar nicht so einfach. Das gleiche gilt für Jobs im Show-Business. Um den Einstieg zu schaffen, ist eine fundierte Ausbildung nötig. Die gibt es zum Beispiel an der Stage School in Hamburg, einer der europaweit größten Bühnenfachschulen für Tanz, Gesang und Schauspiel mit dem Schwerpunkt Musical. Rike und Torben absolvieren dort gerade ihre Ausbildung.

    Viele Wege führen zur Bühne

    „Bei mir fing alles schon ganz früh an“, erinnert sich Torben. Etwa sechs Jahre alt sei er gewesen, als sein Großvater für ihn Mozart auf Video aufnahm und er laut mitsang. „Eigentlich wäre mein Opa gerne Schauspieler geworden, wegen seinem Vater wurde er dann aber Schlosser“, erzählt Torben. Vermutlich hat er seine Leidenschaft für die Schauspielerei an seinen Enkel weitervererbt. Mit 13 Jahren fing Torben an, in einer Musical-Werkstatt zu spielen: „Aber nur als Hobby, dass man daraus auch einen Beruf machen kann, war mir lange gar nicht klar.“

    Das Aha-Erlebnis kam, als Torben 2019 das Musical „Fame“ im First Stage besuchte, dem hauseigenen Theater der Stage School. Denn alle Darsteller*innen waren Schüler*innen der Bühnenfachschule: „Echt krass, dachte ich mir damals.“ Daraufhin habe er sich zu einem Workshop an der Stage School angemeldet. Das Gute an dem Workshop sei, dass er über mehrere Tage gehe, erklärt Torben: „Da hat man Zeit zu zeigen, was man kann, ohne viel Druck.“ Nach dem Workshop wurde ihm ein Vertrag für eine Ausbildung zum Bühnendarsteller angeboten.

    Ausbildung an der Stage School, Auftritt First Stage © Dennis Mundkowski / Stage School
    Auftritt im First Stage

    Geschafft im zweiten Anlauf

    Bei ihr sei das alles ganz anders gewesen, räumt Rike ein. Nach dem Abi habe sie erst einmal überhaupt keinen Plan gehabt: „Ich war verloren.“ Zwar wusste sie, dass es in eine kreative Richtung gehen soll: „Im Büro habe ich mich auf jeden Fall nicht gesehen.“ Die Möglichkeit einer Ausbildung als Musical-Darsteller*in habe sie aber „überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt.“

    Ganz bewusst habe sie sich auf die Suche nach ihren Talenten und Interessen begeben – und sich erinnert, dass sie als Kind immer wieder Handlungen aus Büchern, Filmen und Fernsehsendungen nachgespielt habe. Um auszuprobieren, ob Darstellerin eine berufliche Möglichkeit für sie sei, habe sie am Workshop der Stage School teilgenommen.

    „Das hat mir zwar viel Spaß gemacht“, erzählt sie. Trotzdem sei sie sich zuerst noch unsicher gewesen – und das Angebot für einen Ausbildungsvertrag blieb zunächst noch aus. Doch sie unternahm einen zweiten Anlauf, und wurde genommen: „Da war mir dann wirklich klar, das ist das, was ich mit meinem Leben machen will.“

    Berufswunsch Musical-Darsteller*in: Wie sag‘ ich’s den Eltern?

    Nicht ganz so begeistert von Rikes Berufswunsch waren anfangs allerdings ihre Eltern. Das habe daran gelegen, „dass ich oft etwas machen wollte, und dann einen Tag später plötzlich keine Lust mehr darauf hatte“, erklärt sie. Als ihre Eltern sahen, wie intensiv sie sich auf ihren zweiten Workshop an der Stage School vorbereitete, ließen sie sich aber umstimmen: „Da haben sie gemerkt, dass ich es jetzt wirklich ernst meine.“ Inzwischen seien ihre Eltern ihre größten Fans.

    Torben dagegen musste seinen Berufswunsch bei seiner Familie nicht lange durchboxen. „Bei mir war das ja keine große Überraschung, weil ich schon als Kind immer gesungen und getanzt habe“, sagt er. Hinzu kommt, dass Torben schon einen anderen Beruf hat: Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Sozialpädagogischen Assistenten.

    Die Möglichkeit, zeitweise im sozialen Bereich arbeiten zu können, falls er einmal kein Bühnenengagement habe, beruhige ihn. Sein Karriereziel liege aber klar im darstellenden Bereich: „Die ausschließliche Arbeit im Sozialen erfüllt mich einfach nicht.“ Seine Mutter habe seinen Berufswunsch von Anfang an unterstützt. Bei seinen Aufritten sitzt sie im Publikum – mitunter mit fast 50 Bekannten im Schlepptau. „Wenn Torbens Familie kommt, das ist immer ein Highlight“, sagt auch Rike und lacht.

    Ausbildung Musicaldarsteller*in, Torben und Rike © Dennis Mundkowski / Stage School
    Torben und Rike in einer Show

    Wiedersehen an der Stage School: „Man nennt uns formschön Torbenike“

    Kennengelernt haben sich Torben und Rike beim Workshop an der Stage School. Am ersten Schultag habe er Rike gleich wiedererkannt, berichtet Torben: „Aber ich war überrascht, weil ich ja mitbekommen hatte, dass sie erstmal keinen Ausbildungsvertrag bekommen hat.“ Ab dem zweiten Ausbildungsjahr wurde die Freundschaft enger. „Das hat voll gematcht, wir verstehen uns einfach gut“, sagt Rike. Sie starteten ein erstes gemeinsames Bühnenprojekt und sind seitdem meistens zu zweit anzutreffen. „Das ist hier an der Schule schon bekannt, man nennt uns formschön Torbenike“, verrät Torben.

    Die Ausbildung verlangt den Schüler*innen einiges ab. Die Kurse dauern meistens von 10 bis 19 Uhr. „Wenn man dann abends auf der Couch sitzt, denkt man sich manchmal schon, holla, die Waldfee“, räumt Torben ein. Tagsüber werde ihm die Anstrengung aber gar nicht bewusst. Rike stimmt zu: „Mir macht das alles so viel Spaß, dass ich gar nicht merke, wie anstrengend es ist.“

    Durchhalten bei Selbstzweifeln

    Ob es jemals Zweifel gab? „Es kam schon vor, dass ich mich von Dozenten auch mal eingeschüchtert gefühlt habe“, gibt Torben zu. „Da war sogar mal eine Phase, in der ich mich gefragt habe, warum tue ich mir das an.“ In solchen Momenten sei es wichtig, sich die positiven Aspekte bewusst zu machen. „Jetzt bin ich sehr froh, dass ich nicht alles hingeworfen habe“, sagt er.

    Wichtig seien in Zeiten von Selbstzweifeln auch die Shows, erklärt Rike. Schon während der Ausbildung haben die Schüler*innen die Möglichkeit, im Theater First Stage aufzutreten. „Die Shows sind für mich immer eine Art Reminder, da weiß ich dann wieder, dass es das wirklich ist.“

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    Lebensfreude statt Lampenfieber

    Über die Gelegenheit, schon in der Ausbildungszeit bei echten Aufführungen auf der Bühne stehen zu können, sei sie sehr dankbar, sagt Rike. Vor Publikum zu spielen, zu singen und zu tanzen sei „Lebensfreude pur“. Und Lampenfieber? „Höchstens beim ersten Mal, danach ist das weg.“ Auch Torben hat mit Nervosität vor den Auftritten kein Problem: „Wenn ich mir in dem, was ich tue, nicht sicher bin, dann vielleicht, aber das passiert selten, weil ich mich gut vorbereite.“

    Während der Weihnachtsshow waren Rike und Torben fast jeden Tag nach der Schule auf der Bühne – zwei Monate lang. „Das ist anstrengend“, sagt Torben. Zu viel werde es ihm aber nie: „Ich war in allen drei Jahren meiner Ausbildung bei den Weihnachtsshows dabei.“ Daneben noch die Prüfungen vorzubereiten sei aber eine Herausforderung: „Wir müssen unsere Monologe dann sehr schnell lernen.“

    Nebenjobs und Schüler BAföG

    Doch auch wenn keine Shows sind, haben nicht alle Schüler*innen nach dem Unterricht Zeit zum Ausruhen. Rike zum Beispiel geht neben der Ausbildung arbeiten. „Ich brauche das Geld“, erklärt sie. Torben dagegen bezieht Schüler BAföG und muss sich nichts dazuverdienen: „Das ist natürlich ein Vorteil.“

    Wenn die beiden in einigen Monaten mit ihrer Ausbildung fertig sind, möchten sie ihren Lebensunterhalt jedoch als Darsteller*innen verdienen. Das geht nach einem Abschluss an der Stage School nicht nur mit einem Engagement für ein Musical, sondern auch in vielen weiteren Bereichen.

    Bühnenjobs nach der Ausbildung: Film, TV, Theater – oder doch der Broadway?

    Schon gegen Ende der Ausbildung unterstützt die Schule die Schüler*innen dabei, möglichst nahtlos in den Beruf zu starten. Aktuell gebe es beispielsweise Angebote für Musical-Aufführungen von Billy Elliots und der König vom Kiez, sagt Torben. Schulleiter Dennis Schulze setze sich hier persönlich für seine Nachwuchstalente ein.

    Hauptsächlich interessiert sich Torben fürs Musical, möglich ist aber auch eine Karriere in der Film-, Fernseh- oder Musikbranche und am Theater: „Ich hätte zum Beispiel auch mal Bock auf eine TV-Serie. Auf Theater dagegen eher weniger.“

    Und die Zukunftspläne von Rike? „Konkret kann man in unserem Beruf eigentlich gar nicht planen“, sagt sie. Ihr Ziel sei jetzt, auf so viele Auditions zu gehen wie möglich, sich einfach zu zeigen. Ihre erste Audition sei noch gar nicht so lange her: „Das war völlig crazy, ging alles ganz schnell, total toll und aufregend.“ Auch sie wünscht sich eine Rolle in einem Musical – würde aber andere Angebote nicht ausschlagen. „Theater, Film, Fernsehen, ich würde gerne so viel wie möglich ausprobieren“, sagt sie. „Mal schauen, was sich so ergibt.“

    Weitere Berufsbilder aller Fachrichtungen findest du unter Berufe von A bis Z.

    Deine Chance – werde das Bühnentalent 2024

    Auch 2024 sucht die Stage School wieder in Kooperation mit Stuzubi das Stuzubi- Bühnentalent. Bewirb dich und gewinne einen von fünf Intensiv-Workshops für Tanz, Gesang und Schauspiel in der Stadt deiner Wahl. Bei entsprechender Qualifikation kann die Teilnahme am Workshop die Aufnahmeprüfung für die Profiausbildung ersetzen. Herausragende Bewerber*innen lädt die Stage School zur Stipendiumsprüfung nach Hamburg ein.

    Teilnahmebedingungen: Du bist zwischen 16 und 26 Jahren und hast Vorerfahrungen in Tanz, Gesang oder Schauspiel.

    Bewerbung: Per Mail an stuzubi@stageschool.de mit Name, Anschrift, Telefonnummer, Geburtsdatum, aktuellem Foto, Infos zu Vorerfahrungen (falls vorhanden mit Video-Link) und Begründung, warum du das Stuzubi Bühnentalent werden möchtest.

    Einsendeschluss: 15. Dezember 2024

    Weitere Infos: stageschool.de

    Ausbildung an der Stage School 1

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