In unserem Berufe-Lexikon findest du eine Vielzahl an Berufen. Klicke einfach in die jeweiligen Buchstaben.
Justizfachangestellte*r
Als Justizfachangestellte*r arbeitest du in der Regel bei Gericht, aber nicht als Richter*in oder Staatsanwalt / Staatsanwältin, sondern in der Verwaltung. Du erstellst zum Beispiel Schriftstücke und übernimmst offizielle Aufgaben wie die Beglaubigung von Dokumenten. Bei Gerichtsverhandlungen oder der Vernehmung von Zeugen bist du dabei und führst Protokoll. Du überwachst Fristen, kümmerst dich darum, dass Gerichtsgebühren bezahlt werden oder bist zum Beispiel für Eintragungen im Handelsregister oder Grundbuch zuständig. Justizfachangestellte sind meistens Angestellte im öffentlichen Dienst. Das bedeutet: Du hast einen sicheren Job mit geregelten Arbeitszeiten.
Dauer:
3 Jahre
Einstiegsgehalt (brutto):
ab ca. 3.000 €
Ausbildungstyp:
Duale Berufsausbildung
Abitur oder Mittlerer Schulabschluss
Berufe von A-Z: Ausbildungsberuf Justizfachangestellte*r
Das machst du in deiner Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten
- Du lernst die Büroorganisation und Aktenverwaltung bei Gericht kennen.
- Du machst dich mit den bei Gericht verwendeten Computersystemen vertraut.
- Du befasst dich mit juristischen Inhalten wie
- Zivilrecht
- Strafrecht
- Ordnungswidrigkeiten
- Ehe- und
- Familienrecht
- Du bekommst Einblicke in den Aufgabenbereich des Grundbuchamts und erfährst, wie Grundbucheinträge vorgenommen werden.
- Du lernst, wie Zwangsvollstreckungsverfahren zum Eintreiben von Schulden durchgeführt werden.
- Du befasst dich mit Erbschaftsangelegenheiten und Verfahren des Nachlassgerichts.
- Du lernst, wie bei Gericht Protokoll geführt wird.
- Du lernst, welche Fristen bei Gericht eingehalten werden müssen.
- Du lernst, wie Prozessbeteiligte korrekt geladen werden (d.h. zur Gerichtsverhandlung eingeladen werden).
- Du berechnest Gerichtskosten und sorgst für die fristgerechte Bezahlung.
Was musst du mitbringen?
Stuzubi Berufetest
Du weißt nicht, ob diese Ausbildung zu dir passt? Unser Orientierungstest verrät dir, welche Ausbildung oder welches Studium zu deinen Interessen passt.
Was erwartet dich in dem Job als Justizfachangestellte*r?
Als Justizfachangestellte*r arbeitest du hauptsächlich am Computer. Du erstellst Schriftstücke, berechnest Fristen und Kosten und nimmst Eintragungen vor. Teilweise gibst du aber auch Prozessbeteiligten am Telefon Auskunft und besprichst deine Aufgaben immer wieder mit Richter*innen, Rechtspfleger*innen oder auch Anwälten und Anwältinnen. Du nimmst an Gerichtsverhandlungen teil und schreibst das Gesagte fürs spätere Protokoll mit. Außerdem bearbeitest du die eingehende Post, machst Eintragungen in Akten, beantwortest Anfragen und nimmst je nach Einsatzfeld Registereinträge, etwa ins Grundbuch, vor.
Eigenständig und streng nach Vorschrift
Bestimmte Routineaufgaben in deinem Job als Justizfachangestellte*r darfst du eigenständig erledigen. Grundsätzlich gilt jedoch: Du musst dich immer ganz exakt an die Vorgaben der Richter*innen, Rechtspfleger*innen und Anwälte bzw. Anwältinnen halten. Passieren dir Leichtsinnsfehler, kann das für die Betroffenen fatale Folgen haben. Immer wieder hast du auch mit vertraulichen und teilweise sehr sensiblen Informationen zu tun, die du für dich behalten musst und auf keinen Fall weitererzählen darfst. Mehr zum Arbeitsalltag als Justizfachangestellte*r findest du in unserem Beitrag Jura: Studium oder Ausbildung.
Arbeitsorte
- Büroräume
- Gerichtssäle
- Teilweise ist Home-Office möglich
Nützliche Skills
Du überlegst dir, dich für eine Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten zu bewerben? Mitbringen solltest du für diesen Beruf vor allem Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, dich genau an Vorgaben zu halten. Du brauchst Konzentrationsfähigkeit und die Fähigkeit, dir Dinge gut merken zu können. Außerdem musst du dich gut ausdrücken können und darfst keine Scheu vor komplizierten juristischen Texten haben. Auch mit Zahlen solltest du gut umgehen können, um Fristen, Gerichtskosten und Zinsen zu berechnen.
Geheimnisse für dich zu behalten sollte dir leichtfallen, und du musst dich gut beherrschen können. Denn in deinem Beruf hast du oft mit Bürger*innen zu tun, die sich in problematischen Lebenssituationen befinden – sie stehen vor Gericht. Nicht selten passiert es hier, dass jemand aufgebracht ist. In diesen Fällen musst du einen kühlen Kopf bewahren.
Branchen & Einsatzfelder
Als Justizfachangestellte*r arbeitest du in der Regel bei Gericht, hast aber die Wahl zwischen unterschiedlichen Bereichen. Außerdem kannst du dich auch auf bestimmte Jobs in der freien Wirtschaft bewerben.
Hier können Justizfachangestellte tätig werden:
- Verwaltungsgerichte
- Zivilgerichte
- Strafgerichte
- Staatsanwaltschaften
- Notariate
- Rechtsanwaltskanzleien
Weiterbildungsmöglichkeiten für Justizfachangestellten
Nach deiner Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten kannst du dich entweder auf bestimmte Teilgebiete spezialisieren oder dich für einen beruflichen Aufstieg weiterbilden.
Fortbildungen und Spezialisierungsmöglichkeiten (Auswahl):
- Fortbildung für öffentliche Verwaltung
- Fortbildung in Verwaltungsrecht
- Lehrgang zum/zur Rechtsanwaltsfachangestellten
- Lehrgang zum/zur Notariatsfachangestellten
Weiterbildungen für Justizfachangestellte:
- Fachwirt*in – Verwaltung
- Betriebswirtin (Fachschulen) – Verwaltung
- Jurastudium
- Studium Verwaltungswissenschaft