Nach dem Abi nach Neuseeland

Lea war nach dem Abi vier Monate in Neuseeland, Bild: privat

Auch Neuseeland gehört neben Australien und Kanada zu den beliebten Ländern für einen Auslandsaufenthalt. Lea Michel (20) aus Rosenheim ist nach dem Abi nach Neuseeland gegangen und hat dort nach einem sechswöchigen Sprachkurs in einer Schokoladenmanufaktur gejobbt. Ein Job im Ausland verbessert nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern bietet auch ganz neue Möglichkeiten, die Kultur des Landes kennenzulernen, sagt sie.

Auslandsaufenthalt in Neuseeland: erst Sprachkurs, dann Job

    Dass sie nach ihrem Schulabschluss ins Ausland wollte, stand für Lea schon lange vor dem Abitur fest. Von Anfang an habe sie geplant, nach dem Abi erst einmal ein Gap Year einzulegen, erzählt sie. In ihrem letzten Schuljahr habe sie sich nach konkreten Möglichkeiten umgesehen und sei dabei auf die Sprachkurse im Ausland von EF Education First gestoßen: „Das klang gut, auch weil ich in der Schule immer Probleme in Englisch hatte und mich verbessern wollte.“

    Gap Year mit Sprachkurs nach dem Abi

    Wie sie gerade auf Neuseeland kam? „Ich wollte so weit weg wie möglich, wenn ich mir schon ein ganzes Jahr Zeit nehme“, erklärt Lea. „Man fliegt ja nicht für zwei Wochen um die halbe Welt.“ Außerdem habe sie die Landschaft begeistert, „und ich wollte auch was Besonderes, nach Australien gehen ja viele.“
    Sie buchte einen sechswöchigen Sprachkurs in Auckland – aus dem ein Auslandsaufenthalt von vier Monaten wurde. Allerdings habe sie den Zeitpunkt ihrer Rückkehr im Vorfeld offengelassen, „mein Motto war go with the flow“. Im Sprachkurs habe sich schnell ein fester Freundeskreis gebildet, eine internationale Gruppe mit Kursteilnehmer*innen aus Chile, Schweden, Polen, Frankreich und der Schweiz: „Die anderen sind alle länger geblieben, und da habe ich dann auch verlängert.“

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    Jobben in Neuseeland

    Als ihr Sprachkurs beendet gewesen sei, habe sie sich über den EF Job Club einen Job gesucht – und wurde in nur einer Woche fündig. „Ich hatte aber großes Glück, das hat bei anderen länger gedauert“, räumt sie ein. Knapp zwei Monate arbeitete Lea in Neuseeland in einer kleinen Schokoladenmanufaktur mit Café im Service. Der Einstieg in den Job sei nach dem Sprachkurs nicht schwierig gewesen: „Ich hatte ja täglich immer mehrere Stunden Englisch gesprochen, das hat sehr viel gebracht.“ Auch mit ihren Freunden und in ihrer Gastfamilie habe sie während ihres Auslandsaufenthalts fast immer in Englisch kommuniziert.

    Erfahrung mit den Tätigkeiten im Service in der Gastronomie brachte Lea schon aus einem Nebenjob in einem Café in Deutschland mit: „Aber das Thema Schokolade und Pralinen war völliges Neuland für mich.“ Die erste Woche sei deshalb „wegen der Fachbegriffe ein bisschen holprig gewesen“, gibt sie zu.

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    Einblicke in eine neue Kultur und eine andere Arbeitswelt

    Der Umgang mit Kunden und Gästen sei in Neuseeland jedoch ganz anders als in Deutschland. Kulturelle Unterschiede seien hier deutlich spürbar: „In Neuseeland ist das viel persönlicher, man fragt die Gäste, wie es ihnen geht und wie ihr Tag war.“ Fragen, die bei den eher distanzierten Deutschen wohl auf Verwunderung stoßen würden. In Neuseeland sei das aber so üblich, „und mein Chef hat auf diese persönliche Ansprache der Kunden auch großen Wert gelegt.“

    Die Arbeitsorganisation unterscheide sich ebenfalls von den deutschen Strukturen. Ihre Arbeitszeiten – etwa zehn bis 20 Stunden wöchentlich – seien jede Woche neu vereinbart worden, und auch die Bezahlung erfolge im Wochenrhythmus und nicht monatlich.

    Durch ihren Job habe sie „die Kultur des Landes auf einer ganz anderen Ebene kennengelernt“, sagt Lea. Im Gegensatz zum Sprachkurs, bei dem sie internationale Kontakte geknüpft habe, sei sie in ihrer Arbeit viel mit Einheimischen zusammengekommen. In ihrem Job in der Schokoladenmanufaktur habe sie gelernt, „mit jedem aus dem Nichts heraus ein Gespräch anzufangen.“ Mit der Zeit habe sie sogar begonnen, auf Englisch zu denken und zu träumen – und erreichte ein Sprachniveau auf dem Level von C1: „Jetzt traue ich mich, einfach englisch zu reden und bin viel selbstbewusster als früher.“

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    Pläne nach dem Auslandsaufenthalt

    Im kommenden Wintersemester plant Lea, mit dem Studium zu beginnen. Sie hat sich für den Studiengang Wirtschaftspädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg beworben. Ihr Ziel: entweder Berufsschullehrerin werden oder vielleicht auch eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft.

    Jobs im Ausland sind mit diesem Abschluss eher unüblich. Dauerhaft in Neuseeland zu arbeiten, kann sich Lea aber auch gar nicht vorstellen. „Die wöchentlich wechselnden Arbeitszeiten sind für mich, die Ordnung und Struktur liebt, eher ein bisschen schwierig“, gibt sie zu. Die strukturierten Arbeitsverhältnisse in Deutschland liegen ihr mehr. Ihre Job-Erfahrungen in Neuseeland möchte sie allerdings nicht missen – und auch ein weiteres Work & Travel-Programm nach dem Studium schließt Lea für sich nicht aus.


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