Traumberuf Influencer*in: Niklas Silberhorn im Interview

Traumberuf Influencer: Niklas Silberhorn im Stuzubi Interview © Flânear Agentur

Niklas Silberhorn © Flânear Agentur

Du träumst von einer Karriere als Influencer*in? Niklas Silberhorn hat es geschafft: mehr als eine Million Follower bei Insta. Content Creator ist sein Hauptberuf. Auch auf TikTok und Twitch ist er erfolgreich unterwegs. Bekannt geworden ist der 24-Jährige aus Schwabach bei Nürnberg unter seinem Account „Unique Drive“, inzwischen postet er als niklas.shrn. Seine Themen: Autos, Familie und Lifestyle. Wir von Stuzubi haben mit ihm gesprochen.

Influencer Niklas Silberhorn alias „niklas.shrn“

    Stuzubi: Viele Schüler*innen träumen von einer Karriere als Influencer*in, trauen sich aber nicht so richtig. Bei dir hat es geklappt. War das so geplant?

    Niklas: Nein, am Anfang habe ich auf meinem YouTube Kanal nur hobbymäßig gepostet, neben der Ausbildung. Ich hätte mir damals selbst nicht vorstellen können, dass sich das alles so entwickelt. Vieles war einfach Glück. Ich rate deshalb allen, sich ein zweites Standbein zu schaffen und erstmal eine Ausbildung zu machen.

    Ich habe nach der Schule eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker angefangen. Das hat aber nicht gepasst. In meiner zweiten Ausbildung zum Metallbauer war ich dann glücklich, die habe ich auch abgeschlossen. Gleichzeitig habe ich mir meine Existenz als Content Creator aufgebaut. In der Praxis hieß das dann aber, nach der Arbeit bis 1 Uhr nachts meine Videos produzieren und am nächsten Tag wieder um 6 Uhr aufstehen. Auch jetzt bin ich meistens so bis 2 Uhr nachts beschäftigt und muss morgens trotzdem früh raus, schon wegen meiner zwei Kinder.

    Stuzubi: Klingt anstrengend…

    Niklas: Ja, das ist schon hart. Jugendliche, die das machen wollen, wissen oft gar nicht, wie viel Arbeit dahintersteckt. Der Content muss geplant, vorproduziert, nachbearbeitet und mit dem Kunden abgestimmt werden. Aber ich bin mein eigener Chef, kann selber bestimmen, was ich mache und mir meinen Tag selbst einteilen. Das ist das Schöne an dem Job.

    Stuzubi: Hast du überhaupt noch Freizeit?

    Niklas: Die nehme ich mir zwischendrin immer wieder, zum Beispiel, um mit meinen Kindern zu spielen. Oder ich helfe meiner Frau im Haushalt, wir kochen oft zusammen. Im Sommer waren wir auch gemeinsam im Urlaub auf Mallorca. Das konnte ich mit einer spontanen Kooperation verbinden, wir waren mit der ganzen Familie gegen Werbung gratis im Hotel, all inclusive.

    Influencer werden: Um erfolgreich zu sein, braucht es Glück und Kontakte

    Stuzubi: Welche Tipps hast du für Schüler*innen, die Influencer*in werden wollen?

    Niklas: Wie gesagt gehört erstmal viel Glück dazu. Und man muss es richtig wollen, sonst hält man das nicht durch. Ganz wichtig sind auch Kontakte. Ich hätte meine Reichweite so nicht bekommen, wenn ich nicht von anderen immer wieder gepushed worden wäre. Support von anderen Influencern, Events, Presse und TV, das ist das, was man für hohe Reichweiten braucht.

    Stuzubi: Was waren die Meilensteine, die dich groß gemacht haben?

    Niklas: Angefangen habe ich 2015 mit Gaming Videos auf Youtube. Damals hatte ich schon 10.000 Follower. YouTube habe ich 2017 aber verlassen und bin zu Instagram gegangen, weil ich in eine andere Richtung wollte. Der Change kam 2019 mit einem Event, da hatte ich auf einmal 20.000 Follower plus und eine Autovermietung aus Starnberg bei München wurde auf mich aufmerksam. Das hat mir sehr geholfen. Die regionale Presse hat berichtet, und größere Medien haben dann nachgezogen.

    2023 wurde ich zu Montana Black eingeladen, das war ein Winterevent mit Livestream und 300.000 Zuschauern. Human Bowling, die Teilnehmer sind als lebende Bowlingkugeln mit Schlitten, Schlittschuhen oder Luftmatratzen in Kegel gefahren. Das hat viel Aufmerksamkeit gebracht, an diesem und am nächsten Tag hatte ich 200.000 neue Follower. Bei der Fernsehbattle Mein Kind / Dein Kind war ich mit meiner Familie, durch das Fernsehformat bekam ich 500.000 Follower. Über Montana Black kam ich außerdem in Kontakt mit Joey Kelly von der Kelly Family, der mich jetzt zum RTL Spendenmarathon nach Köln eingeladen hat.

    Wie viel verdienen Influencer*innen?

    Stuzubi: Zahlt sich der Erfolg aus, auch finanziell?

    Niklas: Es gibt Influencer, die für eine Koop 100.000 Euro bekommen. Aber ich mache lieber kleinere Sachen, die ich langfristig habe. Mit Sixt, Mercedes und 1&1 habe ich feste Verträge. Das andere sind Produkttests. Da nehme ich aber nicht alles an. Ich schaue immer zuerst in die Bewertungen, wie die Käufer die Produkte fanden, und nur, wenn ich auch wirklich dahinterstehe, mache ich es auch.

    Aber ich habe jetzt schon konkrete Pläne, für meine Familie und mich ein Haus zu bauen, und werde das in naher Zukunft auch realisieren können. Das ginge mit einem Job als Kfz-Mechatroniker oder Metallbauer nicht. Trotzdem muss man natürlich auch sparen und Geld zurücklegen. Das habe ich gelernt. Von dem Geld, das ich für meine Kooperationen bekomme, lege ich immer gleich die Hälfte weg. Das ist wichtig, vor allem auch, weil irgendwann das Finanzamt kommt und die Steuern haben will.

    Stuzubi: Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

    Niklas: Insta will ich auf jeden Fall weitermachen, so lange, wie es noch geht. In 20 Jahren wird es diese Plattform aber vermutlich so nicht mehr geben, und auch durch KI wird sich vieles ändern. Deshalb habe ich mich nebenher zum IT-Administrator weitergebildet und arbeite nebenbei auch in diesem Bereich. Wenn es mit meinem jetzigen Job nicht mehr funktioniert, kann ich mir gut vorstellen, mich als IT-Administrator selbstständig zu machen.

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