Reisen im hybriden Studium

Reisen im hybriden Studium, myStudium © IU Internationale Hochschule

Was vor wenigen Jahren noch die Ausnahme war, gilt inzwischen in der Berufswelt als normal. Gerade bei Bürojobs ist hybrides Arbeiten, mal im Office, mal im Home-Office, längst Standard. Aber müsste das ganze denn nicht auch als Studium funktionieren? Selbstverständlich geht auch das. Schon seit einiger Zeit gibt es hybride Studienmodelle, bei denen du sowohl vor Ort am Campus als auch online lernen kannst. Carina Griebsch (20) aus München und Vivianne Maaß (21) aus Hamburg haben sich für diese Studienform, die bei der IU Internationale Hochschule unter dem Namen myStudium angeboten wird, entschieden. Denn beide wollen studieren und reisen.

Auszeit nach dem Abi: Praktika und Reisen

Nach dem Abitur das richtige Studium zu finden, ist oft gar nicht so einfach. „Ich war erst einmal überwältigt von den vielen Optionen“, erinnert sich Vivianne. Auch Carina wusste zunächst nicht, in welche Richtung es nach der Schule für sie gehen sollte. „Richtig intensiv habe ich mich erst nach dem Abi mit der Frage beschäftigt“, erzählt sie. Um Klarheit zu bekommen, nahmen sich Vivianne und Carina nach der Schule eine Auszeit – eine Möglichkeit, für die sich viele Abiturientinnen und Abiturienten entscheiden. Etwa ein Drittel von ihnen startet nicht sofort nach dem Abschluss mit einem Studium oder einer Ausbildung.

„Eine Pause ist das aber nicht, man soll in der Zeit ja schon was Sinnvolles machen“, erklärt Carina. Genutzt habe sie ihre einjährige Orientierungsphase unter anderem für Praktika, zum Beispiel im technisch-wirtschaftlichen Bereich: „Davon habe ich durch meinen Vater viel mitbekommen.“ Im Praktikum habe sie aber schnell festgestellt: „Das ist nicht meines.“ Orientiert hat sich Carina dann an ihrer Mutter, die im Coaching tätig ist – und sich für ein Psychologiestudium entschieden. Auch Vivianne hat den passenden Studiengang über ein Praktikum gefunden, und zwar in der Werbe- und Marktforschung. „Das hat mir bei meiner Studienwahl sehr geholfen“, sagt sie. Jetzt studiert sie Medienmanagement.

In ihrem Gap Year, wie die Auszeit nach dem Abi auch oft genannt wird, haben Carina und Vivianne aber noch eine Entdeckung gemacht, die bei ihrer Studienwahl später eine besondere Rolle spielen sollte: ihre Begeisterung fürs Reisen. Vivianne hat in Dänemark gekellnert, erkundete Sri Lanka und war mit dem Backpack in Südafrika. Carina bereiste mit ihrem Freund drei Monate lang Südamerika. „Da habe ich gemerkt, dass ich mich nicht ausschließlich an einen Ort binden möchte“, verrät sie.

Studieren auf der ganzen Welt – und daheim am Campus vor Ort

Reisen im hybriden Studium, myStudium © IU Internationale Hochschule
Carina erkundet mit dem Roller Asien.

Zu ihrem heutigen Studium kam Carina auf Umwegen. „Eigentlich hätte ich an einer staatlichen Uni studieren sollen“ räumt sie ein. Für kurze Zeit sei sie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München für Kommunikationswissenschaften eingeschrieben gewesen, habe aber schnell gesehen, dass das Studium nicht das Richtige für sie sei. Über Internetrecherchen fand sie dann das hybride Studienmodell myStudium der privaten Hochschule IU.

Ihre Eltern von einer Privathochschule zu überzeugen, sei anfangs gar nicht so einfach gewesen: „Die ältere Generation hat erstmal nur die großen, staatlichen Unis im Kopf und Privathochschulen sind gar nicht so als Möglichkeit bekannt.“ Nach einer Weile hätten sie aber zugestimmt und ihren Studienwunsch auch unterstützt.

Auch bei Viviannes Eltern war ein bisschen Überzeugungsarbeit nötig. Nach ihren Recherchen zum Ruf der IU seien sie aber schnell einverstanden gewesen, sagt sie: „Das Renommee ist ja gerade bei privaten Hochschulen ein besonders wichtiger Aspekt.“ Ein gutes Argument sei außerdem gewesen, dass inzwischen einer von zehn Studierenden an einer Privathochschule eingeschrieben sei.

Vivianne hat sich hauptsächlich wegen des hybriden Studienmodells für die IU entschieden. Sie habe sich auch an staatlichen Universitäten beworben, „und ich wäre dort auch genommen worden.“ Als sie von Freunden von der Möglichkeit erfahren habe, sowohl vor Ort am Campus als auch online im Fernstudium studieren zu können, habe sie ihren Entschluss ganz spontan gefasst. Bei Carina sprach noch ein weiterer Grund für die IU: An der privaten Hochschule konnte sie ohne Wartesemester Psychologie studieren, denn dort gibt es für das Fach keinen NC. „Obwohl ich in meinem Abischnitt eine Eins vor dem Komma habe, hätte es an staatlichen Unis beim NC für Psychologie nicht gereicht“, sagt sie.

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Reisen im Studium – eine Frage des Geldes?

Allerdings profitiert Carina von ihrer guten Abiturnote in einer anderen Hinsicht: Sie hat sich mit Erfolg für ein Deutschlandstipendium beworben und bekommt deshalb monatlich eine finanzielle Unterstützung. „Meine Noten haben dabei sicher eine Rolle gespielt, aber auch mein soziales Engagement, zum Beispiel als Courage-Coach an meiner Schule“, erklärt sie.

Doch für die Studiengebühren und Auslandsaufenthalte reicht das Geld aus dem Stipendium natürlich nicht. „An einer Privathochschule studieren und reisen ist ein großes Privileg, darüber bin ich mir auch bewusst“, sagt Carina. Ihre Eltern beteiligen sich an den Studiengebühren, ihre Auslandsaufenthalte finanziert sie allerdings selbst. „Wobei reisen etwas ganz anderes ist als Urlaub“, räumt sie ein.

Wenn sie mit ihrem Freund die Welt erkunde, gehe sie nicht in teure Hotels und Restaurants. Ihr sei vor allem wichtig, Land und Leute kennenzulernen: „Wir essen dann zum Beispiel lieber auf einem Food-Market und sind auch in einfacheren Unterkünften.“ Das Leben im Ausland sei dann gar nicht so teuer. Auch Vivianne bestätigt: „Am meisten kostet eigentlich der Flug, alles andere ist viel günstiger als zuhause.“

Reisen im hybriden Studium, myStudium © IU Internationale Hochschule
Vivianne beim Surfen in Südafrika.

Studieren und reisen – eine Frage der Disziplin?

Carina war mit ihrem Freund, der bei der IU ein Fernstudium absolviert, während des Studiums unter anderem zwei Monate in Thailand und einen Monat lang in Indonesien. Wie es sich unter Palmen lernt? „Ich hatte mir das natürlich schon so vorgestellt, mit dem Laptop am Strand, aber daraus wurde nichts, es ist einfach zu heiß“, sagt Carina und lacht. Studiert habe sie deshalb meistens in ihrer Unterkunft, die klimatisiert gewesen sei.

Ob es ihr schwergefallen ist, sich im Ausland trotz der vielen Eindrücke aufs Studium zu konzentrieren? „Man muss reinkommen und eine gewisse Routine entwickeln“, erklärt sie. Nach dem Frühstück habe sie sich immer zunächst in die Unterkunft zurückgezogen und habe die Materialien der Hochschule durchgearbeitet. Zu jedem Modul gebe es ein Skript mit dem prüfungsrelevanten Stoff: „Man lernt sehr effektiv, das klappt gut.“ Am Nachmittag habe sie dann gemeinsam mit ihrem Freund mit einem gemieteten Roller die Gegend entdeckt. „Da freut man sich dann schon drauf, das motiviert sehr“, schwärmt sie.

Ähnlich sieht der Tagesablauf von Vivianne aus, die seit einigen Monaten in Kapstadt studiert. Morgens geht sie erst einmal surfen. „Dann frühstücke ich, und danach lerne ich bis zum Mittagessen, entweder in meiner Unterkunft oder mit Freunden im Café“, berichtet sie. Meistens setze sie sich anschließend noch einmal an den Rechner, „und so ab 19 Uhr ist der Tag dann vorbei, da gibt es nur noch Grillen am Strand und den Sonnenuntergang.“ Abends gehe sie selten aus, stehe dafür aber früh auf: „Ich bin grundsätzlich eher eine Frühaufsteherin.“

Reisen im hybriden Studium 1

Fernstudium und studieren am Campus: beides hat Vorteile

Ein Fernstudium ermögliche eine größere Flexibilität, aber verlange viel Disziplin, sagt auch Carinas Freund Elias. Die Gefahr Dinge aufzuschieben sei größer als beim Präsenzstudium, da es keine festen Klausurtermine gebe. Außerdem müsse man auf das typische Studentenleben verzichten. Genau das möchten Vivianne und Carina aber nicht. „Ein Umfeld am Campus zu haben ist mir wichtig, ich finde es toll, Kommilitonen kennenzulernen und brauche den persönlichen Kontakt“, sagt Vivianne. Hilfreich seien auch die Tutorien vor Ort: „In diesen kleinen Lerngruppen nimmt man wirklich viel mit.“ Wenn sie zuhause in Hamburg sei, lerne sie deshalb immer gerne in Präsenz am Campus.

Auch Carina hat an ihrem Studienbeginn erst einmal vor Ort in München studiert, „vor allem, um Leute kennenzulernen.“ Zu ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen habe sie regelmäßig Kontakt, auch wenn sie im Ausland sei: „So kann ich immer sehen, wie weit die anderen im Studium sind.“ Selbst ihr Freund räumt ein: „Wenn es das hybride Studium schon gegeben hätte, als ich angefangen habe zu studieren, hätte ich mich auch dafür entschieden.“

Wie geht’s weiter? Generation mobiles Arbeiten

Flexibilität wünschen sich Carina und Vivianne auch später für ihr Arbeitsleben. Einen „Bürojob von nine to five“ könne sie sich momentan nicht vorstellen, sagt Carina. Konkrete Pläne für eine berufliche Richtung habe sie noch nicht, „aber wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich für einen Job, der flexibel ist und mobiles Arbeiten ermöglicht, auch im Ausland.“

Vivianne schließt zwar nicht aus, dass sie bei einem echten Traumjob auf die Möglichkeit zu hybridem Arbeiten vielleicht verzichten würde. „Aber für mich wäre das echt ungewohnt, bei keinem meiner bisherigen Jobs hatte ich eine hundertprozentige Anwesenheitspflicht“, räumt sie ein. Mobiles Lernen kenne sie außerdem schon aus der Schulzeit, ihr Abitur habe sie aufgrund der Coronapandemie hybrid absolviert. Ihre Generation sei die erste, die bereits in der Schule erlebt habe, „dass es auch anders ohne Präsenz geht und damals ja auch gehen musste.“ Die Entwicklung, die dadurch in Gang gesetzt worden sei, finde sie „sehr spannend“, sagt Vivianne.


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