Ausbildungsberufe im Sport

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Andy Wolf ist in Nürnberg kein Unbekannter. Er war es, der das entscheidende Tor vorbereitete, mit dem der 1. FC Nürnberg 2007 den DFB Pokal holte. Nach seiner aktiven Spielerkarriere war er beim Club Jahre lang Trainer. Doch was viele nicht wissen: Trotz seines Erfolgs im Sport hat Wolf immer Wert auf eine solide Berufsausbildung gelegt. Er absolvierte eine Lehre als Fertigungsmechaniker und hat sich nun zum zweiten Mal für eine Ausbildung entschieden. In diesem Jahr wird er seinen Abschluss als Sport- und Fitnesskaufmann machen – und zwar beim Club.

Profi-Fußballer wird Sport- und Fitnesskaufmann

    Eigentlich ist Andy Wolf durch und durch Sportler. „Fußball zog sich durch mein ganzes Leben“, sagt der ehemalige Profi-Spieler. Als sein Talent entdeckt wurde war er gerade einmal neun Jahre alt. „Ich kam in die Auswahl, und von da an ging es stetig bergauf“, erinnert er sich.

    Nach einigen Jahren im Ansbacher Raum startete Wolf mit 15 seine Fußballkarriere beim 1. FCN. Mit 19 hatte er sein erstes Bundesligaspiel, mit 25 wurde er nach dem DFB-Pokal-Sieg seines Vereins zum Cluberer des Jahres gewählt. Sein Lied „Alle Blumen blühen, … nur das Fürther Kleeblatt nicht“, das er bei der Pokalverleihung sang, ist vielen noch heute in Erinnerung.

    Sport und Ausbildung

    Trotz seiner sportlichen Erfolge hat sich Wolf aber nicht einseitig auf den Fußball fokussiert. „Viele Jungs haben das Bedürfnis Profispieler zu werden, aber ob man es wirklich schafft, weiß man vorher nicht“, erklärt er. Seine Ausrichtung sei deshalb immer gewesen, die Schule zu beenden und eine Ausbildung zu absolvieren: „Das war auch meinen Eltern wichtig.“

    Sein Verein habe ihm damals einen Ausbildungsplatz als Fertigungsmechaniker vermittelt. Die Doppelbelastung einer 40-Stunden-Woche als Lehrling und seiner Fußballkarriere sei zwar eine Herausforderung gewesen, räumt er ein: „Man war von früh bis abends unterwegs, und dazwischen hat man für die Berufsschule gelernt.“ Mit Motivation und Durchhaltevermögen sei er jedoch erfolgreich an sein Ziel gekommen: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, dann schafft man alles.“

    Nach acht Jahren als Profi in der Abwehr stieg Wolf beim 1. FCN zum Mannschaftskapitän auf. Doch der Club konnte an seine vorherigen Erfolge nicht anknüpfen. Der Abstieg in die 2. Bundesliga war nicht mehr aufzuhalten. Gleichzeitig brach Wolfs Spielerkarriere ein. Ein Kreuzbandriss und ein Meniskusriss setzten ihn für Monate außer Gefecht.

    Berufsorientierung nach der Karriere im Sport

    „Als Fußballer muss man sich auch immer fragen, was man macht, wenn die Karriere einmal zu Ende ist“, mahnt Wolf. Nach seiner Zeit als aktiver Spieler gab er sein Wissen zunächst als Trainer beim Club an den Nachwuchs weiter. Jedoch sei der Vertrag nach zweijähriger Laufzeit nicht verlängert worden: „Dann war ich ein Jahr zuhause. Das war erst schön, aber dann wurde es langweilig.“

    In dieser Zeit habe er sich ganz neu orientiert. „Das war fast ein bisschen so wie nach dem Schulabschluss“, sagt Wolf und lacht. Entschieden habe er sich letztlich dafür, vom Fußball erst einmal Abstand zu gewinnen und eine kaufmännische Ausbildung zu beginnen: „Ich wollte wissen, wie Geschäfte funktionieren.“

    Bei seiner Lehre als Sport- und Fitnesskaufmann entdecke er nun eine ganz neue Welt, verrät die Fußballlegende. Zum ersten Mal in seinem Leben sei er mit vertieftem Wissen aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Rechnungswesen konfrontiert: „Ich muss mir das jetzt alles aneignen und finde das sehr interessant.“

    Kaufmännische Ausbildung beim 1. FCN

    In den ersten zwei Jahren absolvierte er den praktischen Teil seiner Lehre in einem Reha-Zentrum. Im dritten Lehrjahr wechselte er den Ausbildungsbetrieb jedoch. Wolf ist zum Club zurückgekehrt. Der 1. FCN bietet nämlich auch kaufmännische Ausbildungen an. „Wieder beim Club zu sein bedeutet für mich auch wieder eine Annäherung an den Fußball“, sagt Wolf. Auf dem Platz gebe er seine Erfahrungen gelegentlich an junge Spieler weiter: „Es wäre doch schade, wenn der Nachwuchs nicht von dem Wissen profitieren könnte.“ Außerdem sei er „keiner, der acht Stunden am Tag im Büro sitzt.“ Seine Ausbildung biete jedoch auch immer wieder die Gelegenheit, Außentermine wahrzunehmen, etwa bei Sponsoren oder Veranstaltungen.

    Nach dem Abschluss hat der Profispieler vor, seine nun gewonnenen Kenntnisse zu vertiefen. Er werde sich auf jeden Fall noch weiterbilden, kündigt er an: „Ich will neue Wege gehen.“ Schülern rät er: „Macht das, woran ihr Spaß habt, dann lernt es sich leichter.“ Wer heute in der Schule aufpasse, könne sich später vieles vereinfachen. Was im Fußball zähle, gelte dabei auch fürs Leben. Sein Tipp sei deshalb: „Immer am Ball bleiben.“

    Mehr zum Thema: Studieren als Spitzensportlerin

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