Auslandsaufenthalt in Kanada

Auslandsaufenthalt in Kanada - Jana aus Bochum hat ein halbes Jahr lang in einem Skiresort gejobbt

Du hast noch keinen Plan, wie es nach der Schule für dich weitergeht? Ein Auslandsaufenthalt kann dir helfen Klarheit zu gewinnen. Dafür kannst du dir nach der Schule eine Auszeit nehmen – oder du nutzt die Pause zwischen Schulabschluss und Studien- oder Ausbildungsbeginn.

Nach der Schule ins Ausland

    Die 19-jährige Jana Keinert aus Bochum fand über den Veranstalter Culture XL ein Job-Programm mit Auslandsaufenthalt in einem Skiresort und war sechs Monate in Kanada. „Das war perfekt“ schwärmt sie. Beschäftigt war sie im Zimmerservice. „Für die Gastro hätte ich Vorerfahrungen mitbringen müssen, aber in diesem Job ging es auch ohne“, erzählt sie. Mit ihrem Stundenlohn von umgerechnet knapp 13 Euro konnte sie ihre Unterkunft direkt in der Anlage, Verpflegung und ihre Reisekosten bezahlen. Ihr Dienst begann täglich um 9 Uhr, bei einer regulären 40-Stundenwoche, verteilt auf vier Tage. Oft habe sie aber nur acht Stunden am Tag gearbeitet: „Dann wurden auch zwei Stunden weniger bezahlt“, räumt sie ein. Gereicht habe ihr Gehalt aber trotzdem.

    Ob ihr Job stressig war? „Das war immer alles total entspannt, die Kollegen waren sehr hilfsbereit“, lobt Jana. Die Arbeit habe ihr sogar Spaß gemacht: „Ich habe sehr effektive Putztechniken entwickelt“, sagt sie und lacht. Auf Dauer sei ein Job als Zimmermädchen natürlich nicht das, was sie anstrebe: „Aber für ein paar Monate im Ausland ist das völlig okay.“ Ihre freien Tage nutzte Jana zum Skifahren. „Ich konnte bis dahin gar nicht Skifahren und wollte es unbedingt lernen“, sagt sie.

    Ihren Skipass bekam sie gratis, und unter ihren Mitbewohnern sei ein Skilehrer gewesen. „Er hat mir viel beigebracht.“ Die Mitarbeiter*innen des Skiresorts seien aus der ganzen Welt gekommen. Besonders engen Kontakt hatte sie zu einer Tschechin und einer Britin. Ihr Englisch habe sich durch den Auslandsaufenthalt deutlich verbessert, sagt sie. Ungewohnt seien indes die unterschiedlichen Dialekte gewesen. Damit hätten sogar die Muttersprachler*innen Probleme gehabt. „Ich hatte eine Kollegin aus Wales und eine aus Australien, die haben sich manchmal auch nicht verstanden“, sagt Jana und lacht.

    Und wie sah es mit Heimweh aus? „Wenn ich erkältet war oder Familienmitglieder Bilder von Geburtstagen geschickt haben, kam das schon vor“, gibt Jana zu. Jeden Morgen das großartige Bergpanorama zu sehen habe aber „alles wieder wettgemacht.“ Was sie aus ihrem Auslandsaufenthalt mitgenommen hat? „Ich bin viel eigenständiger geworden“, sagt sie. In Kanada habe sie gelernt, ihr Leben selbst zu organisieren: „Und, ich kann jetzt wirklich gut Skifahren.“

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    Programme für Auslandsaufenthalte im Überblick

    Freiwilligendienste im Ausland: Hier kombinierst du, oft im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ), einen in der Regel einjährigen Freiwilligendienst mit einem Auslandsaufenthalt (FSJ im Ausland). Die wichtigsten Programme sind

    • Europäisches Solidaritätskorps (ESK): Freiwilligendienst der EU
    • kulturweit: Freiwilligendienst der UNESCO
    • Weltwärts: Freiwilligendienst des Bundesentwicklungsministeriums
    • Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD): Freiwilligendienst des Bundesfamilienministeriums

    Dauer: meistens einige Monate bis ein Jahr.

    Work & Travel / Jobben & Auslandsaufenthalt: Du arbeitest in Aushilfsjobs und finanzierst so einen Großteil deines Auslandsaufenthalts. Unterkunft und Verpflegung werden oft vom Arbeitgeber gestellt.

    Dauer: flexibel

    Au-pair Programme: Als Au-pair lebst du im Ausland bei einer Familie und hilfst bei der Kinderbetreuung. Du bekommst Unterkunft, Verpflegung, ein Taschengeld und oft auch einen Sprachkurs.

    Dauer: meistens ein Jahr.

    Sprachreisen – Auslandsaufenthalt mit Sprachkurs: Du bist bei einer Familie oder in einem Wohnheim untergebracht, meistens mit Kursteilnehmer *innen aus der ganzen Welt, und absolvierst – in der Regel halbtags – einen Sprachkurs.

    Dauer: einige Wochen bis zu mehreren Monaten.

    Auslandssemester: Du studierst ein Semester lang an einer Hochschule oder Universität im Ausland. Bewerbung in der Regel über deine Uni oder Hochschule.

    Auslandspraktikum: Auslandspraktika kannst du zum Beispiel im Rahmen einer Berufsausbildung absolvieren. Das Förderprogramm Erasmus + ermöglicht die Finanzierung. Um in Eigenregie eine Praktikumsstelle im Ausland zu bekommen, musst du in der Regel schon etwas Berufserfahrung mitbringen oder einige Semester studiert haben.

    Mehr zum Thema: Auslandsaufenthalt nach dem Abi

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