Das Lehramt Studium im Überblick

Lehramt Studium © Adobe Stock

Du interessierst dich für ein Lehramt Studium? Welche Voraussetzungen du mitbringen musst und welche Studiengänge es für die verschiedenen Schularten gibt erfährst du in unserem Beitrag.

Lehrer*in werden

    Voraussetzungen fürs Lehramt Studium

    Die Voraussetzungen fürs Lehramt Studium unterscheiden sich teilweise je nach Bundesland. Wenn du nach dem Studienabschluss als Lehrer*in am Gymnasium unterrichten möchtest, musst du allerdings an einer Universität studieren und brauchst deshalb in der Regel das Abitur. Studiengänge fürs Lehramt Studium für Grundschulen oder auch Realschulen und Hauptschulen werden meistens auch an Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Fachhochschulen angeboten. Grundschullehrer*in oder Haupt- und Realschullehrerin kannst du daher auch mit Fachabitur werden.

    Je nach Fächerwahl sind fürs Lehramt Studium manchmal außerdem weitere Zusatzqualifikationen nötig. Möchtest du Kunstlehrer*in werden, musst du fürs Studium zum Beispiel eine Mappe einreichen, als Sportlehrer*in musst du einen Sporttest bestehen.

    Hilfreich sind fürs Lehramt Studium auch ein paar persönliche Stärken: Wenn du gerne vor Gruppen sprichst und keine Probleme mit Referaten hast, Kinder magst, gut erklären kannst und geduldig bist, wirst du sicher ein*e gute Lehrer*in.

    Fächerwahl und Wahl der Schulart

    Als Lehrer*in an weiterführenden Schulen wie Realschulen und Gymnasien unterrichtest du bestimmte ausgewählte Fächer. Meistens legst du dich auf eine Fächerkombination aus zwei Fachrichtungen fest, die häufig artverwandt sind: beispielsweise Mathematik und Physik oder Französisch und Englisch.

    Außerdem musst du dich vor deinem Lehramt Studium entscheiden, an welcher Schulart du später einmal unterrichten möchtest. Je nach Studiengang kannst du Lehrer*in werden für

    • Grundschulen
    • Gymnasien
    • Realschulen
    • Hauptschulen
    • Förderschulen
    • Berufsschulen

    Extra-Tipp: Welche Schulart du wählst, wirkt sich auch auf dein Einkommen aus. Mehr dazu in unserem Beitrag Dein Gehalt als Lehrer*in.

    Studienaufbau

    Ein Lehramt Studium besteht entweder aus einem Bachelorstudium und einem Masterstudium oder je nach Bundesland einem Studium, das mit dem zweiten Staatsexamen abschließt. Das Studium beinhaltet Lehrveranstaltungen zu den Schulfächern, die du später unterrichten wirst. Als angehende*r Deutschlehrer*in wirst du zum Beispiel Seminare aus der Germanistik besuchen, als Mathematiklehrer*in absolvierst du Teile eines Mathematikstudium. Du nimmst an denselben Kursen teil wie die Studierenden, die das jeweilige Fach nicht auf Lehramt studieren. Allerdings absolvierst du weniger fachbezogene Lehrveranstaltungen als zum Beispiel ein*e Mathematiker*in, ein*e Physiker*in, ein*e Historiker*in oder ein*e Germanist*in.

    Dafür hast du zusätzlich Module aus dem Bereich Pädagogik und Didaktik oder je nach Studiengang auch Disziplinen wie beispielsweise der Psychologie, die dir Methoden des Unterrichtens und des Umgangs mit Kindern und Jugendlichen zeigen.

    Erfahrungen im Unterrichten bekommst du während deines Lehramt Studiums durch verpflichtende Praktika. Außerdem durchlaufen Lehrer*innen ein Referendariat. Bei diesem meistens ein- bis zweijährigen Vorbereitungsdienst auf die Arbeit an der Schule wirst du von erfahrenen Lehrer*innen angeleitet und übernimmst bereits eigene Klassen.

    Das Lehramt Studium im Überblick 1

    Grundschullehramt studieren

    Als Grundschullehrer*in arbeitest du mit kleinen Kindern von der ersten bis zur vierten bzw. in Berlin und Brandenburg bis zur sechsten Klasse. Weil Kinder in diesem frühen Alter noch eine feste Bezugsperson brauchen und mit je nach Fach wechselnden Lehrer*innen schwer zurechtkommen, unterrichtest du als Grundschullehrer*in deine Klasse in der Regel in fast allen Fächern. Du hast deshalb beispielsweise Lehrveranstaltungen aus der Mathematik, aber auch aus der Germanistik und kannst wahlweise Fächer wie

    • Englisch
    • Kunst
    • Sport
    • Religion
    • oder Musik

    als weiteres Fach dazunehmen.

    Wenn du Grundschullehramt studierst, nimmt der Bereich Pädagogik und Didaktik bzw. Bildungswissenschaften einen großen Teil des Studiums ein. Du machst bereits im Bachelorstudium Praktika und hast oft im Masterstudium ein komplettes Praxissemester, bevor du nach dem Master ins Ref startest. Studiengänge fürs Grundschullehramt gibt es auch an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Das bedeutet: Grundschullehrer*in kannst du auch mit Fachabi werden.

    Extra-Tipp: Wie der Alltag als Lehrer an der Grundschule abläuft, zeigt dir der Erfahrungsbericht von Referendar Marius.

    Lehramt Studium fürs Gymnasium

    Beim Lehramt Studium fürs Gymnasium studierst du grundsätzlich an der Universität. Das bedeutet: Du brauchst die allgemeine Hochschulreife, und das Studium hat eine stärkere wissenschaftliche Ausrichtung als an der Hochschule. Du musst dich in der Regel für zwei Fächer entscheiden, die du später unterrichtest. Je nach Studiengang kannst du unter Umständen ein drittes Fach dazunehmen.

    Abhängig vom Bundesland gibt es für die Fächerkombinationen bestimmte Vorgaben. Das kann dazu führen, dass du bei der Jobsuche räumlich gebunden bist. Hast du dein Studium etwa in NRW absolviert und möchtest nach Bayern umziehen, kann es sein, dass du noch einmal an der Uni bestimmte Studienteile nachholen musst, um auch dort als Lehrer*in arbeiten zu können.

    Neben deinen Lehrveranstaltungen zu deinen gewählten Unterrichtsfächern absolvierst du Seminare und Vorlesungen aus den Bildungswissenschaften, der Pädagogik und Didaktik. Du lernst Methoden zum Umgang mit Jugendlichen kennen, die dir dabei helfen, Konflikte zu bewältigen und deine Schüler*innen am Ende erfolgreich zum Abitur zu bringen.

    Arbeiten kannst du mit diesem Studienabschluss an allen Schulen, die zum Abitur führen – beispielsweise auch an Gesamtschulen. Je nach Bundesland ist teilweise mit einer Weiterbildung auch eine Bewerbung an Realschulen möglich.


    Video ARD alpha Uni: Lehramt Studium Gymnasium

    Lennard studiert im 3. Semester Gymnasiallehramt an der Uni in Bamberg. Seine beiden Fächer sind Englisch und Geographie, seine Lieblingsfächer aus der Schule, die für ihn in der heutigen Zeit immer mehr an Relevanz gewinnen. Obwohl er beide Fächer bis zum Abi hatte, ist für ihn der inhaltliche Sprung zum Studium herausfordernd, aber auch spannend. Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.


    Lehramt Studium für Realschulen und Hauptschulen

    Wenn du als Lehrer*in an einer Hauptschule arbeiten möchtest oder an Schulen, in denen der Mittlere Schulabschluss erworben wird (Realschulen, Gesamtschulen, etc.), musst du ein Lehramt Studium für die Sekundarstufe 1 absolvieren. Je nach Bundesland wird das Lehramt Studium für Sek 1 teilweise auch an Hochschulen angeboten, so dass du grundsätzlich auch mit Fachabitur Haupt- oder Realschullehrer*in werden kannst.

    Wie beim Studium fürs Gymnasiallehramt wählst du zwei Fächer aus, die später deine Unterrichtsfächer werden. Bei den Fächerkombinationen gibt es teilweise je nach Bundesland bestimmte Vorgaben, die einen Umzug in andere Bundesländer erschweren können. Neben den fachbezogenen Lehrveranstaltungen absolvierst du Module aus den Bildungswissenschaften, die dich zum/zur Pädagogin ausbilden und dir didaktische Fähigkeiten vermitteln. In manchen Bundesländern kannst du mit einem Lehramtsstudium für Sek 1 auch Klassen bis zur Mittelstufe am Gymnasium unterrichten.


    Video ARD alpha Uni: Lehramt Studium Realschule

    Selina studiert im 5. Semester Realschullehramt an der Uni Bamberg. Ihre Fächerkombi hat es in sich: Englisch und Schulpsychologie. Das theoretische Lernpensum ist da besonders hoch, wenn auch bei Realschullehramt etwas geringer als bei Gymnasiallehramt. Neben dem Pflichtpraktikum an einer Realschule mit „Lehrprobenstunden“ in Englisch in einer 9. Klasse steht noch eine ganz andere Herausforderung an: Selina schreibt den ersten Teil ihres ersten Staatsexamens, nämlich in Erziehungswissenschaften! Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.

    Online Messe Stuzubi Digital © Stuzubi GmbH

    Sonderpädagogik studieren

    Eine besondere Ausrichtung des Lehrerberufs ist die Sonderpädagogik. Als Sonderpädagog*in unterrichtest du an Sonderschulen oder Förderschulen. Wichtiger als die Vermittlung von Fachwissen ist in diesem Beruf die Betreuung und Integration deiner Schüler*innen. Denn du arbeitest mit Kindern, die aufgrund ihrer geistigen, psychischen oder körperlichen Einschränkungen keine Regelschule besuchen können.

    Im Studium stehen deshalb pädagogische Fächer, der Bereich Psychologie sowie Soziologie und medizinische Themen im Vordergrund. Die didaktischen Lehrveranstaltungen entsprechen oft den Studieninhalten für Grund- und Hauptschulen und beinhalten das fachliche Wissen, das du deinen Schüler*innen beibringst. In der Regel spezialisierst du dich hier auf drei Fächer: Mathematik und/oder Deutsch sowie je nach Bundesland wahlweise Englisch, Geschichte, Geografie, Religion, Kunst, Sport, Musik, etc.

    Außerdem wählst du je nach Bundesland spezielle Förderschwerpunkte aus, in denen du dein Wissen vertiefst, zum Beispiel:

    • Pädagogik bei Verhaltensstörungen
    • Lernbehindertenpädagogik
    • Geistigbehindertenpädagogik
    • Gehörlosenpädagogik
    • Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen
    • Körperbehindertenpädagogik

    Die Voraussetzung für ein Studium der Sonderpädagogik ist meistens das allgemeine Abitur. Der Studienabschluss kann ein Master oder Staatsexamen sein. Um als Lehrer*in an einer Förder- oder Sonderschule arbeiten zu können, musst du ebenfalls ein Referendariat durchlaufen.

    Berufsschullehrer*in werden

    Das Lehramt Studium für Berufsschullehrer*innen unterscheidet sich in den verschiedenen Bundesländern bereits in der Studiengangbezeichnung. Zu finden sind die entsprechenden Studiengänge unter Namen wie Berufspädagogik, Berufliche Bildung oder Wirtschaftspädagogik. Angeboten werden Studiengänge fürs Lehramt an Berufsschulen hauptsächlich an Universitäten, teilweise aber auch an Fachhochschulen. Außerdem kannst du dich als Quereinstieg auch mit Hochschulabschlüssen aus anderen Disziplinen, etwa aus den Ingenieurwissenschaften, als Lehrer*in an Berufsschulen bewerben, steigst dann aber zunächst als Referendar*in ein.

    Berufsschullehrer*innen können in der Regel auch an Fachoberschulen, Berufsoberschulen, Berufskollegs, Berufsfachschulen und beruflichen Gymnasien arbeiten.


    Video ARD alpha Uni: Lehramt Studium Berufsschule

    Paul studiert im 5. Semester Lehramt für berufsbildende Schulen an der TU Dresden. Seine Fächer: Elektrotechnik und Mathe. Im Modul „Schulpraktische Übungen“ muss Paul eine Doppelstunde im Fach Elektrotechnik halten, sein erstes Mal vor der Klasse! Das Thema der Stunde: Größen der Lichttechnik. Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.


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