Abiturstatistik – Gewinner und Verlierer

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Die Abiturstatistik der Kultusministerkonferenz aus den vergangenen zehn Jahren sind ermutigend und niederschmetternd zugleich. Im Durchschnitt werden die Noten auf dem Zeugnis der Hochschulreife immer besser. Doch es gibt nicht nur mehr Gewinner, die mit einer Eins vor dem Komma an der Uni durchstarten können – auch die Anzahl der Schüler, die ihr Abitur nicht geschafft haben, geht kontinuierlich nach oben.
  • Mehr als 25 Prozent der Abiturienten haben laut Abiturstatistik einen Notenschnitt besser als Zwei.
  • Rund vier Prozent der Abiturienten schaffen ihren Abschluss nicht.
  • Die Anteile der Einser-Abiturienten und der nicht bestandenen Prüfungen unterscheiden sich je nach Bundesland stark.
  • Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern – sowohl bei den Einser-Abiturienten, als auch bei den Durchfallern. 
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Auf den ersten Blick liest es sich wie eine erfreuliche Nachricht: In den meisten Bundesländern sind die Abiturschnitte heute um ein bis zwei Zehntelnoten besser als noch vor zehn Jahren. Die Krux dabei: Der Durchschnitt setzt sich zu einem relativ großen Teil aus Extremen zusammen. Mehr als ein Viertel aller Abiturienten glänzt inzwischen mit einer Eins oder zumindest einer guten Zwei im Zeugnis. In Thüringen hatten in der Abiturstatistik 2017 sogar fast 37 Prozent der Schüler einen Abischnitt mit einer Eins vor dem Komma. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor schafften bundesweit nur rund 20 Prozent der Schulabgänger einen Abiturschnitt, der besser war als 2,0. Lehrerverbände wie der Deutsche Philologenverband sprechen deshalb von einer Noteninflation und fordern strengere Zensuren.
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Durchfallquoten im Ländervergleich der Abiturstatistik

Gleichzeitig steigt das Risiko, das Abitur nicht zu bestehen. In der aktuellsten Abiturstatistik zum Abiturjahrgang 2017 lag der Anteil der Schüler, die durchfielen, bei 4,1 Prozent. Zehn Jahre früher rasselten nur 3,3 Prozent der Abiturienten durch die Prüfung. Große Unterschiede gibt es allerdings zwischen den verschiedenen Bundesländern. Im Osten Deutschlands vergeben die Lehrer offenbar besonders gerne gute Noten. Nicht nur in Thüringen, auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteil der Einser-Abiturienten bei 30 Prozent und darüber. Strenger bewertet werden die Schüler dagegen in Norddeutschland. In Niedersachsen schlossen 18,1 und in Schleswig-Holstein 17,3 Prozent in 2017 mit einem besseren Schnitt als 2,0 ab. In den übrigen Bundesländern verlässt rund ein Viertel der Abiturienten die Schule mit einer Eins oder Zwei plus – abgesehen von Bayern, wo ebenfalls fast 30 Prozent erreicht werden, dem Saarland, das mit mehr als 27 Prozent weit vorne liegt, und Rheinland-Pfalz, wo herausragende Noten nur an knapp 22 Prozent vergeben wurden. In Nordrhein-Westfalen befindet sich der Anteil der überdurchschnittlich guten Abiturzeugnisse mit rund 24 Prozent im bundesweiten Mittelwert. Im Vergleich zur Abiturstatistik vor zehn Jahre gibt es dort bei den Bestnoten aber einen Zuwachs von mehr als acht Prozent. Deutlich zugenommen hat in vielen Ländern außerdem die Zahl der Durchfaller. In Mecklenburg-Vorpommern scheiterten 2007 nur rund vier Prozent beim Abitur – 2017 waren es mit sieben Prozent fast doppelt so viele. Auch in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen schafften laut der aktuellen Erhebung fünf bis sechs Prozent die Hochschulreife nicht. In Baden-Württemberg stieg die Zahl der nicht bestandenen Prüfungen von 0,8 auf drei Prozent, in Bayern von einem auf 3,5 Prozent.

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