Zu den bestbezahlten Jobs ohne Studium gehört ein relativ seltener und sehr anspruchsvoller Beruf: der des Fluglotsen oder der Fluglotsin. Hier gibt es Spitzengehälter – und zwar schon in der Ausbildung. „Wegen des Geldes habe ich mich aber nicht für meinen Beruf entschieden“, sagt Carolin Utz. Die 24-jährige absolviert eine Ausbildung zur Fluglotsin im zweiten Ausbildungsjahr.

Fluglotsen-Ausbildung im Überblick
 
 
 

„Seit meiner Kindheit bin ich fasziniert vom Fliegen“, erzählt sie. Ihr Traumberuf sei eigentlich Pilotin gewesen, doch für eine Ausbildung im Cockpit habe sie die Voraussetzungen nicht erfüllt: „Dafür bin ich leider zu klein.“ Über ihren Vater, der Elektroingenieur ist, habe sie von Ausbildung zum Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) erfahren, die auch auf der Stuzubi Studien- und Ausbildungsmesse als Aussteller vertreten ist. Für die Verdienstaussichten habe sie sich damals noch gar nicht interessiert, sagt Carolin: „Mir ging es erstmal nur um das Thema Fliegen.“

Sie absolvierte bei der DFS ein Praktikum für den Beruf des Fluglotsen – und war begeistert. Ein Schlüsselerlebnis sei ein Gespräch mit einer Fluglotsin gewesen, der sie während der Arbeit über die Schulter geschaut habe: „Sie hat sich mit mir unterhalten, musste dann plötzlich mitten im Satz abbrechen, um Flugzeuge zu lotsen, und hat nach vielen Minuten Arbeit den Satz so zu Ende gesprochen, als ob dazwischen nichts passiert wäre.“ Das habe sie nachhaltig beeindruckt.

Fluglotse werden: Voraussetzungen und Eignungstest

Trotzdem entschied sich Carolin erst einmal für ein Studium der Elektrotechnik. Grund dafür sei der Einstellungstest gewesen, den angehende Fluglotsen und Fluglotsinnen absolvieren müssen: „Ich dachte, das schaffe ich nie.“ Nach einigen Semestern versuchte sie es doch. „Zumindest probiert haben wollte ich es, ich hätte es sonst glaube ich mein Leben lang bereut“, erklärt sie. Zweimal zwei Tage lang Konzentrationstests, Stresstests, Tests in räumlichem Denkvermögen und der Schnelligkeit der Auffassungsgabe. „Das sind alles Dinge, die man nicht lernen kann, entweder man hat es, oder man hat es nicht“, erklärt Carolin. Bei ihr stellte sich heraus: Sie hat es.

Jetzt nutzt sie ihre Fähigkeiten, um für Sicherheit im Luftverkehr zu sorgen. Eine Tätigkeit, die anstrengend und mit viel Verantwortung verbunden ist – und bestens bezahlt wird. Hinzu kommt: Weil die Arbeit eine sehr hohe Konzentration erfordert, ist die Arbeitszeit auf 35 Wochenstunden begrenzt. „Mal kurz an was anderes denken wie im Büro, das geht bei uns nicht“, sagt Carolin. Eine weitere Besonderheit ihres Berufs: Während beruflicher Aufstieg bei den meisten Jobs mit mehr Arbeitszeit verbunden ist, haben Fluglotsinnen und Fluglotsen ein hohes Gehalt und viel Freizeit.

Ausbildung zum Fluglotsen 1

Wie viel verdienen Fluglotsen?

„Das ermöglicht ein großes Maß an Freiheit“, sagt Carolin. „Manche meiner Kollegen nutzen das zum Beispiel für lange Reisen, oder machen ihren Flugschein und fliegen selbst, oder sie studieren nebenher“, berichtet Carolin. Auch sie selbst könne sich vorstellen, nach der Ausbildung ihr Elektrotechnikstudium doch noch abzuschließen. In Vordergrund stehe aber, ihre Fluglotsen-Ausbildung erfolgreich zu beenden. Dafür bekommt sie schon jetzt rund 1.200 Euro monatlich und kann ihren Lebensunterhalt inklusive einer eigenen Wohnung finanzieren. Im kommenden Jahr wird ihr Gehalt noch einmal deutlich steigen.

Die Fluglotsen-Ausbildung wird ab dem zweiten Jahr mit rund 4.000 Euro brutto vergütet und belegt damit Platz eins der bestbezahlten Ausbildungsberufe. „Manche Auszubildende kaufen sich davon ein großes Auto, manche sparen auf ein Haus“, verrät Carolin. Sie selbst hat allerdings nicht vor, ihren Lebensstil zu ändern, wenn sie mehr verdient: „Ich werde mir sicher nichts kaufen, was ich nicht brauche.“

Am wichtigsten sei ihr nach wie vor die Freude an der Arbeit. „Aber“, räumt sie ein, „dieses Geld fällt nicht vom Himmel, man leistet viel und trägt eine hohe Verantwortung.“ Sie schätze ihre Tätigkeit sehr: „Trotzdem würde ich es, wenn es schlecht bezahlt wäre, nicht machen.“ Wer in erster Linie an den Verdienstaussichten interessiert sei, sei jedoch falsch in dem Beruf, glaubt Carolin: „Ohne Begeisterung für die Sache schafft man unseren Job nicht, dafür ist es zu anstrengend. Wenn es nur ums Geldverdienen geht, dafür gibt es andere Berufe.“

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