Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 20.000 Studiengänge – doch die meisten Erstsemester studieren die klassischen Studienfächer. Mit gutem Grund: Beliebte Studiengänge wie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften oder MINT-Fächer, aber auch ein Medizinstudium oder ein Studium der Gesundheitswissenschaften bieten die besten Voraussetzungen für Berufe mit Zukunft. Unser Beitrag hilft dir dabei, den richtigen Studiengang zu finden und gibt dir erste Anhaltspunkte für die Beantwortung der Frage, welches Studium zu dir passt.
Die laut Statistischem Bundesamt meistgewählten Fächergruppen im Überblick:
Studiengänge der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften – Platz 1
Die Fächergruppe der rechtswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge umfassen ein breites Feld. Sie beinhalten das BWL-Studium und das Jurastudium, aber auch weniger verbreitete Studienfächer wie Politologie oder Völkerkunde. Vielfältig ist vor allen der Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Neue Bachelor-Studiengänge kombinieren zum Beispiel oft ein Grundstudium der BWL mit fachspezifischen Inhalten aus anderen Disziplinen wie etwa Tourismus oder Psychologie.
So verschieden wie die Studiengänge dieser Fächergruppe sind auch die Berufsaussichten. Juristen haben glänzende Karrierechancen – wenn sie ihr Studium mit guten Noten abschließen. Ein Bachelor aus den Wirtschaftswissenschaften eröffnet viele Möglichkeiten, doch aufgrund der hohen Zahl der Absolventen ist auch die Konkurrenz unter den Bewerbern hoch. Sozialwissenschaften zu studieren bedeutet, später vermutlich nicht zu den Spitzenverdienern zu zählen. Dafür hast du aber zum Beispiel gute Chancen auf einen sicheren Job im öffentlichen Dienst.
Studiengänge der Ingenieurwissenschaften – Platz 2
Wer einen Bachelor aus den Ingenieurwissenschaften mitbringt zählt zu den seit Jahren hochgefragten MINT-Absolventen und kann mit interessanten, gut bezahlten Jobangeboten rechnen. Studiengänge aus dem Ingenieurwesen sind technische Fächer wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen. Ein ingenieurwissenschaftliches Studium ist in der Regel praxisorientiert und konzentriert sich auf die Anwendung von Technologien. Deshalb ist gerade bei den Ingenieurwissenschaften ein Duales Studium eine gute Option.
Vermittelt werden im Studium mathematisch-naturwissenschaftliche Hintergrunde, aber oft auch betriebswirtschaftliches Wissen, das für die Vermarktung von Technologien relevant ist. Neue Studiengänge für angehende Ingenieure bieten besondere Spezialisierungsmöglichkeiten, zum Beispiel mit Fachrichtungen wie Technisches Gesundheitswesen oder Mechatronik. Ingenieurwissenschaften kannst du außerdem mit dem Schwerpunkt Umweltschutz und Klimaschutz studieren und dir damit eine vielversprechende berufliche Zukunft eröffnen.
Video ARD alpha Uni: Maschinenbau studieren
Hardcore Mathe und Physik – angeblich ist Maschinenbau einer der schwersten Studiengänge überhaupt. Thomas ist schon im 7. Semester und sagt: „Maschinenbau ist machbar!“ Und es macht Spaß, auch wenn Mathe besonders am Anfang eine Herausforderung ist. Zusammen mit einem Kommilitonen entwickelt er gerade ein System zur dezentralen Stromspeicherung, das Strommangel und Netzüberlastung ausgleichen soll. Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.
Studiengänge der Naturwissenschaften und Mathematik – Platz 3
Zur Fächergruppe der Naturwissenschaften und Mathematik zählen nicht nur das klassische Mathestudium, Physikstudium, Chemiestudium oder Biologiestudium. Auch Studiengänge aus der Informatik gehören dazu. Wenn du dich für ein mathematisch-naturwissenschaftliches Studium interessierst, solltest du dir aber erst einmal eine Grundsatzfrage stellen: Möchtest du an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften oder einer Universität studieren?
Wenn du dich für neue Technologien interessierst und auch gerne einmal ein Gerät aufschraubst, könnte ein Studium an der FH oder ein duales Studium das richtige für dich sein. Arbeitest du lieber mit Formeln, möchtest du tief in wissenschaftliche Zusammenhänge eintauchen und kannst dir vorstellen, später einmal in die Forschung zu gehen, bist du an der Uni gut aufgehoben. Unser Tipp: Absolviere ein Praktikum, um herauszufinden, ob du der wissenschaftliche oder der pragmatische Typ bist.
Studiengänge der Geisteswissenschaften – Platz 4
Die Geisteswissenschaften beinhalten ein breites Spektrum. Doch welche Fächer gehören zu den Geisteswissenschaften? Zum Beispiel alle Studiengänge aus dem Bereich Sprachen, etwa Germanistik, Linguistik, aber auch Fremdsprachen wie Romanistik. Auch kreative Studiengänge aus den Kunst- und Kulturwissenschaften werden den Geisteswissenschaften zugeordnet.
Wer ein geisteswissenschaftliches Fach studieren möchte, hat nach dem Bachelor zwar grundsätzlich viele Möglichkeiten, aber oft keinen klar definierten Beruf. Der Berufseinstieg erfolgt häufig über Praktika, Traineeprogramme oder Volontariate. Jobs für Geisteswissenschaftler gibt es unter anderem im Marketing, in den Medien oder in der Tourismusbranche. Tipp: Ein geisteswissenschaftliches Studium auf Lehramt ermöglicht es dir, deine Interessen zu verwirklichen, und bietet trotzdem einen sicheren Arbeitsplatz.
Medizinstudium und Gesundheitswissenschaften – Platz 5
Wer Medizin studieren möchte, braucht ein Einser-Abi. Würde der hohe NC nicht so manchen Traum vom Medizinstudium platzen lassen, läge die Fächergruppe Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften auf der Skala der meistgewählten Studiengänge vermutlich sogar noch weiter oben. Für alle, die diese immensen Anforderungen an den Abiturschnitt nicht erfüllen, bieten die Gesundheitswissenschaften inzwischen allerdings interessante Alternativen – etwa im Bereich Pflege oder Geburtshilfe.
Wie dringend Absolventen von Studiengängen aus dem Gesundheitswesen gebraucht werden, hat 2020 die Coronakrise gezeigt. Nicht nur mit einem Staatsexamen in Medizin, auch mit einem Bachelor in Studienfächern wie Pflegewissenschaften oder Gesundheitsmanagement erwartet dich ein sicherer Job mit einer sinnvollen Aufgabe. Übrigens: Akademisch ausgebildete Fachkräfte können in der Pflege mit Gehältern zwischen 2.600 und 5.900 Euro rechnen.
Video ARD alpha Uni: Pflegewissenschaften studieren
Lydia studiert Pflegewissenschaft im zweiten Mastersemester an der Hochschule Esslingen. Neben dem Studium hat sie eine 50% Stelle als Pflegekraft auf einer chirurgischen Überwachungsstation im Klinikum Stuttgart. Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.
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