Ausbildung im öffentlichen Dienst

Ausbildung im öffentlichen Dienst © Adobe Stock

Eine Ausbildung im öffentlichen Dienst garantiert dir nicht nur einen sicheren Job und ein gutes Gehalt. Wenn du für den Staat arbeiten möchtest, hast du auch eine breite Auswahl an möglichen Tätigkeitsfeldern. Welche Berufe es im öffentlichen Dienst gibt, wie du dich für den Staatsdienst qualifizierst und mit welchem Gehalt du rechnen kannst, zeigt dir unser Überblick.

Ausbildung im öffentlichen Dienst – die wichtigsten Infos auf einen Blick

    Was ist der öffentliche Dienst?

    Im öffentlichen Dienst zu arbeiten bedeutet, dass du für eine staatliche Einrichtung tätig bist. Dein Arbeitgeber ist dann eine Organisation des Staates Deutschland, eines Bundeslandes oder einer Stadt oder Gemeinde.
    Der öffentliche Dienst umfasst Einrichtungen und Behörden ganz unterschiedlicher Ebenen und Fachrichtungen: Polizeidienststellen und Gerichte, Krankenhäuser und Kindergärten, Kfz-Zulassungsstellen und Autobahnmeistereien, Ministerien, Einwohnermeldeämter, Münzämter, Vermessungsämter und so weiter. Entsprechend breit ist das Spektrum der Ausbildungsberufe, die du im öffentlichen Dienst erlernen kannst.

    Welche Berufe gibt es im öffentlichen Dienst?

    Unterschieden wird zwischen den Angestellten im öffentlichen Dienst und den Beamtinnen und Beamten. Angestellte im öffentlichen Dienst gibt es in fast allen Berufsgruppen. Du kannst beispielsweise eine Ausbildung im öffentlichen Dienst als Kaufmann oder Kauffrau für Büromanagement bei einem Ministerium absolvieren, dich bei einer Feuerwehr zum oder zur Elektroniker*in ausbilden lassen, bei einer Stadtbibliothek den Beruf Mediengestalter*in erlernen oder bei einer Stadtverwaltung eine Ausbildung im öffentlichen Dienst zum/zur Gärtner*in machen. Wie die Ausbildung im öffentlichen Dienst in gängigen Ausbildungsberufen abläuft, erzählen Jonas, der beim Bundeswirtschaftsministerium eine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert hat, und Elif, die beim Bundesfinanzministerium den Beruf Kauffrau für Büromanagement erlernt.

    Im Beamtenverhältnis kannst du nur in ganz bestimmten Tätigkeitsfeldern arbeiten, nämlich wenn du sogenannte hoheitliche Aufgaben übernimmst, bei denen die Rechte des Einzelnen zugunsten des Gemeinwohls eingeschränkt werden können. Wie die Beamtenausbildung bei der Stadt Nürnberg abläuft, berichtet Samantha, die eine Ausbildung im öffentlichen Dienst zur Beamtin bei der Stadt Nürnberg absolviert, im Beitrag Ausbildungsberufe. Beamte und Beamtinnen sind unter anderem in Ausbildungsberufen für diese Tätigkeitsbereiche zu finden

    Allgemeine Innere VerwaltungBundesbankJustizdienstSozialverwaltungWehrverwaltung
    ArchivdienstBundesnachrichten-dienstJustizvollzugsdienstSteuerverwaltung  Wetterdienst
    Auswärtiger DienstFeuerwehrPolizeiVerfassungsschutzZolldienst

    Angestellte*r im öffentlichen Dienst und Beamte / Beamtinnen – was ist der Unterschied?

    Beamtinnen und Beamte haben besondere Rechte und Pflichten. Sie erhalten zum Beispiel eine bessere Altersversorgung als Angestellte, die sogenannte Pension, und können nur bei besonders schwerwiegenden persönlichen Fehlverhalten in wenigen Ausnahmefällen gekündigt werden. Dafür haben sie aber kein Streikrecht. Die Gehälter, die bei Beamten und Beamtinnen Besoldung oder Bezüge genannt werden, sind nach bestimmten Kriterien festgelegt und streng geregelt. Das bedeutet: Du hast keine Verhandlungsspielräume, aber ein Einkommen, das langfristig planbar ist.

    Als Angestellte*r im öffentlichen Dienst hast du nicht den gleichen umfassenden Kündigungsschutz wie als Beamter oder Beamtin, in der Praxis kommen Kündigungen im öffentlichen Dienst aber kaum vor. Du bekommst im Alter keine Pension, sondern eine normale Rente. Auch bei Angestellten im öffentlichen Dienst sind Gehälter klar festgelegt und werden in er Regel nicht individuell verhandelt. Bezahlt wirst du dabei nach Tarif – und hast bei Tarifverhandlungen das Recht, dich an Streiks zu beteiligen.

    Beamtin oder Beamter werden

    Beamtin oder Beamtin werden kannst du je nach Beruf mit einer Ausbildung oder einem Studium bei einer öffentlichen Einrichtung. In manchen Berufen findet der Einstieg in die Beamtenlaufbahn auch nach dem Studienabschluss statt, zum Beispiel bei Jurist*innen, die bei der Staatsanwaltschaft arbeiten oder Mediziner*innen, die als Amtsärzte oder -ärztinnen tätig sind. Auch Lehrer*innen werden erst nach dem Studium unbefristet verbeamtet. Ebenfalls möglich ist ein Quereinstieg ins Beamtenverhältnis aus anderen Berufen.

    Die Voraussetzungen für eine Verbeamtung unterscheiden sich je nach Bundesland. Es gibt beispielsweise unterschiedliche Altersgrenzen und Gesundheits-Checks. Für alle Bundesländer gilt: Du darfst nicht in extremistischen Gruppen aktiv sein, nicht vorbestraft und nicht überschuldet sein und musst aus einem EU-Land bzw. einem Staat aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) kommen.

    Für eine Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst brauchst du einen Mittleren Schulabschluss, für den gehobenen Dienst ein Abitur oder Fachabitur und für den höheren Dienst einen Studienabschluss auf dem Niveau eines Masters, Diploms oder Staatsexamens. Bevor du auf Lebenszeit verbeamtet wirst, bis du normalerweise erst einmal für zwei oder drei Jahre Beamtin oder Beamter auf Probe.

    Beamte auf Verbrecherjagd – Ausbildung bei der Polizei, beim Zoll oder beim Geheimdienst

    Du stellst dir den typischen Beamten als einen Schreibtischtäter vor, der sein Leben mit langweiligen Verwaltungsaufgaben verbringt? In vielen Beamtenberufen liegt dieses Klischee meilenweit von der Realität entfernt. Einen Arbeitsalltag voller Spannung und Action haben zum Beispiel

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    Weitere Videos zum Thema Berufsorientierung gibt es auf dem Stuzubi YouTube Kanal.

    Ausbildung im öffentlichen Dienst in sozialen Berufen

    Auch im sozialen Bereich kannst du für den Staat tätig sein. Ob du verbeamtet oder Angestellte*r im öffentlichen Dienst bist, hängt vom jeweiligen Beruf ab. Typische soziale Berufe im öffentlichen Dienst sind

    Außerdem gibt es verschiedene Berufe im Gesundheitswesen, bei denen du unter Umständen im öffentlichen Dienst tätig bist, z.B. als

    In diesen Jobs bist du meistens nicht verbeamtet.

    Extra-Tipp: Ausbildungen für Gesundheitsberufe sind oft schulische Ausbildungen, die an beruflichen Fachschulen erlernt werden. Häufig wird deshalb in der Ausbildung kein Ausbildungsgehalt gezahlt und es fällt Schulgeld an. Absolvierst du aber deine Ausbildung im öffentlichen Dienst, ist sie kostenfrei, und unter Umständen wird sogar noch ein Gehalt gezahlt.

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    Ausbildung im öffentlichen Dienst in der Verwaltung

    Das klassische Aufgabengebiet im öffentlichen Dienst ist die Verwaltung. Eher langweilig, glaubst du? Weit gefehlt – in der Verwaltung hältst du die Fäden des Großen Ganzen in der Hand, du organisierst Abläufe, überwachst Fristen und trägst viel Verantwortung. Voraussetzung für diese Jobs sind Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit und die Fähigkeit, sich gut konzentrieren zu können. Ausbildungsleiter Patrick Listner erzählt im Stuzubi-Interview Ausbildung mit Fachabitur beim Bundeswirtschaftsministerium von der Ausbildung im öffentlichen Dienst zum Verwaltungsfachangestellten. Was Justizfachangestellte in ihrem Arbeitsalltag erleben, erfährst du im Beitrag Jura – Studium oder Ausbildung.

    Alle Infos auf einen Blick findest du außerdem in unseren Berufsporträts:

    Einstellungstests für die Ausbildung im öffentlichen Dienst

    Zur Bewerbung für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst gehört neben dem Lebenslauf und oft auch einem Anschreiben sowie einem Vorstellungsgespräch je nach Ausbildungsstelle auch ein Einstellungstest. Wie dieser Einstellungstest aussieht, hängt vom jeweiligen Beruf ab. Deutschkenntnisse in Wort und Schrift werden so gut wie immer geprüft. Auch Fragen zur Allgemeinbildung sind Standard. Unter Umständen erwarten außerdem dich Logikaufgaben, Mathematik und Schätzfragen. Möchtest du zur Polizei, musst du einen Sporttest bestehen. Fremdsprachenkenntnisse werden in der Regel nicht geprüft.

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    Wie viel verdient man in der Ausbildung im öffentlichen Dienst?

    Dein Ausbildungsgehalt im öffentlichen Dienst richtet sich nach deinem Beruf, dem Bundesland und der der Institution, bei der du arbeitest. Du bekommst ein Grundgehalt und je nach Einsatzfeld, Ort und Arbeitgeber unter Umständen bestimmte Zulagen oder Zuschläge: etwa Schichtzulagen für Nachtdienste, eine Ortszulage, wenn du in teuren Städten wie München arbeitest, oder Zuschläge aufgrund deiner Familiensituation, etwa wenn du verheiratet bist und Kinder hast.

    Rechnen kannst du bei dualen Ausbildungen im öffentlichen Dienst überall mit einem Gehalt von mehr als 1.000 Euro. Zum Vergleich: Der Mindestlohn für Auszubildende liegt aktuell bei 682 Euro monatlich (Stand:2025). Die Gehaltsspanne reicht in der Regel von rund 1.200 Euro bis 1.600 Euro brutto monatlich plus eventuelle Zulagen. Einzige Ausnahme: Schulische Ausbildungen – hier bekommst du unter Umständen kein Gehalt.

    Gehaltsbeispiele für die Ausbildung im öffentlichen Dienst (Stand: 2025)

    Beruf1. Ausbildungsjahr2. Ausbildungsjahr3. Ausbildungsjahr
    Verwaltungsfachangestellte*r (Grundgehalt, kommunale Verwaltung)1.218 Euro1.268 Euro1.314 Euro
    Polizist*in (mittlerer Dienst, Grundgehalt)Je nach Bundesland rund 1.400 bis 1.600 EuroJe nach Bundesland rund 1.400 bis 1.600 EuroJe nach Bundesland rund 1.400 bis 1.600 Euro
    Beamte/Beamtin Bundesinnenministerium (Grundgehalt, mittlerer Dienst)1.473 Euro1.473 Euro1.473 Euro
    Justizfachangestellte*r1.237 Euro1.291 Euro1.341 Euro
    Erzieher*in in praxisintegrierter Ausbildung**1.341 Euro1.402 Euro1.503 Euro

    **Absolvierst du eine schulische Ausbildung als Erzieher*in, bekommst du in den Zeiten deines Schulbesuchs kein Ausbildungsgehalt. Doch auch dann erhältst du im Berufspraktikum rund 1.800 Euro monatlich, wenn du dein Anerkennungsjahr im öffentlichen Dienst machst.


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