7 Gründe für ein freiwilliges Praktikum

Freiwilliges Praktikum © Adobe Stock

Das Schülerpraktikum, Praktika fürs Studium oder ein Praktikum als Voraussetzung, dass du dich für eine Ausbildung bewerben kannst oder für einen bestimmten Studiengang zugelassen wirst – Pflichtpraktika gibt es eine ganze Reihe. Und trotzdem lohnt es sich, zusätzlich auch noch ein freiwilliges Praktikum zu machen – oder am besten sogar mehrere. Welche Vorteile dir ein freiwilliges Praktikum bringt, zeigt dir unser Beitrag.

Freiwillige Praktika als Karrieresprungbrett

    Was ist ein freiwilliges Praktikum?

    Ein freiwilliges Praktikum ist, wie der Name schon sagt, kein Pflichtpraktikum, das du machen musst, sondern du arbeitest freiwillig eine Zeit lang in einem Betrieb. Allerdings gelten auch für ein freiwilliges Praktikum bestimmte Regeln. Viele davon betreffen deinen Arbeitgeber, der dich zum Beispiel als Praktikant*in anmelden muss, so dass du sozialversichert bist. Doch auch für dich gibt es einige Vorschriften, an die du dich halten musst. Welche Rechte und Pflichten du als Praktikant*in hast, erklärt dir unser Beitrag Praktikum Ratgeber – Rechte und Pflichten.

    Ähnlich wie bei einem Ferienjob hast du bei einem freiwilligen Praktikum meistens feste Arbeitszeiten, in der Regel in einem Umfang von 40 Wochenstunden. Ein freiwilliges Schülerpraktikum kannst du deshalb nur in den Ferien machen. Auch die Dauer deines Praktikums ist im Vorfeld festgelegt. Du hast einen oder eine Vorgesetzte*n, der oder die dir Aufgaben erteilt und dir gegenüber weisungsbefugt ist, an den oder die du dich aber auch bei Problemen wenden kannst.

    Ob und inwieweit du in deinem Betrieb aktiv mitarbeitest oder lernst, indem du deinen Kollegen und Kolleginnen zuschaust, hängt vom Unternehmen und der Fachrichtung ab. Im Vordergrund steht bei einem Praktikum, dass du Erfahrungen sammelst und dir Fähigkeiten aneignest, und nicht deine Produktivität – unabhängig davon, ob es sich um ein freiwilliges Praktikum oder ein Pflichtpraktikum handelt.

    Extra-Tipp: Mehr über die unterschiedlichen Praktikumsarten erfährst du in unserem Beitrag Praktikum: 7 verschiedene Arten im Überblick.

    Grund 1: Freiwilliges Praktikum zur Berufsorientierung

    Ein Pflichtpraktikum reicht in der Regel nicht aus, um eine fundierte Entscheidung für eine Ausbildung oder ein Studium treffen zu können. Zusätzliche freiwillige Praktika helfen dir dabei, unterschiedliche Berufe kennenzulernen. Du kannst verschiedene Tätigkeiten ausprobieren und feststellen, was du magst und was dir keinen Spaß macht – aber auch, was du kannst und womit du dich schwertust. Je mehr Praktika du absolvierst, desto sicherer wirst du in deiner Berufs- und Studienwahl.

    7 Gründe für ein freiwilliges Praktikum 1

    Grund 2: Realitäts-Check für deinen Traumberuf

    Auch wenn du schon genau weißt, was du studieren oder beruflich machen möchtest – nicht jeder Traumberuf hält, was er verspricht. In einigen Berufsfeldern, zum Beispiel im kreativen oder sozialen Bereich, gibt es deshalb ein Pflichtpraktikum als Voraussetzung für bestimmte Ausbildungen und Studiengänge. Obwohl viele Berufe ihrem Image nur zum Teil oder sogar kaum gerecht werden, sind Praktika als Zulassungsvoraussetzungen für eine Bewerbung oder Immatrikulation insgesamt aber eher selten. Das bedeutet: Du musst die Sache selbst in die Hand nehmen. Mit einem freiwilligen Praktikum kannst du deine Zukunftspläne einem Realitäts-Check unterziehen – und so das Risiko eines späteren Ausbildungs- oder Studienabbruchs deutlich reduzieren.

    Grund 3: Freiwilliges Praktikum=(meistens) bezahltes Praktikum

    Ein Vorteil eines freiwilligen Praktikums gegenüber einem Pflichtpraktikum ist der finanzielle Aspekt. Pflichtpraktika müssen nicht vergütet werden – und sind es auch oft nicht. Bei einem freiwilligen Praktikum hast du dagegen unter Umständen sogar Anspruch auf den Mindestlohn. Das ist der Fall, wenn

    • dein Praktikum länger als 3 Monate dauert
    • du schon eine abgeschlossene Ausbildung oder einen Hochschulabschluss hast
    • dein Praktikum keinen Bezug zu deiner angestrebten Ausbildung oder deinem geplanten Studium hat.

    Gerade bei einem Schülerpraktikum treffen diese Kriterien zwar in der Regel nicht zu. Trotzdem ist deine Chance hoch, dass dein freiwilliges Praktikum auch ein bezahltes Praktikum ist. Denn viele Unternehmen revanchieren sich für dein freiwilliges Engagement und entlohnen deshalb freiwillige Praktika, auch wenn sie dazu nicht verpflichtet sind.

    Grund 4: Sprungbrett für die Ausbildung

    Einen besonderen Vorteil bietet dir ein freiwilliges Praktikum auch, wenn du Probleme bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle hast. Du interessierst dich für eine begehrte Berufsausbildung, bei der die Anzahl der Bewerber*innen die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt? Du hast deinen Schulabschluss im Ausland erworben und befürchtest, deshalb keinen Ausbildungsplatz zu bekommen? Oder du möchtest einen Ausbildungsberuf erlernen, in dem hauptsächlich Schüler*innen mit Abitur vertreten sind, hast aber einen Mittleren Schulabschluss? Bei einem freiwilligen Praktikum hast du die Gelegenheit, das Unternehmen von dir zu überzeugen. Bist du als Praktikant*in engagiert und zuverlässig, ebnet dir das oft direkt den Weg in die Ausbildung.

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    Grund 5: Ausbildungsbetrieb kennenlernen

    Wenn du dich schon für eine fachliche Richtung entschieden hast, lohnt sich ein freiwilliges Praktikum, um einen passenden Ausbildungsbetrieb zu finden. Deine fachlichen Interessen und Stärken sind das wichtigste Auswahlkriterium – aber auch die Unternehmenskultur und ob es mit den Kolleg*innen matcht, spielt eine große Rolle. Wie gut du in den Betrieb passt, findest du am besten über ein freiwilliges Praktikum heraus.

    Grund 6: Freiwillige Praktika bringen Vorteile fürs Studium

    Im Gegensatz zu Studiengängen an der HAW bzw. FH oder beim dualen Studium beinhaltet das klassische Universitätsstudium meistens keine Praktika. Um nach deinem Hochschulabschluss direkt in einen qualifizierten Job in einem Unternehmen einsteigen zu können, brauchst du aber ein gewisses Maß an praktischen Erfahrungen. Die Semesterferien auch immer mal wieder für freiwillige Praktika zu nutzen ist deshalb für Studierende an Universitäten fast schon ein Muss. Auch wenn du dich nach deinem Bachelorabschluss erst einmal auf ein Traineeprogramm bewirbst, sind Praktika im Lebenslauf von Vorteil.

    Grund 7: Kontakte knüpfen im Praktikum

    Nicht nur beim Berufseinstieg, sondern im gesamten Berufsleben sind Beziehungen extrem hilfreich für deine Karriere. Als Praktikant*in kannst du berufliche Kontakte knüpfen und zum Beispiel später deine Bachelorarbeit bei deinem Praktikumsbetrieb schreiben. Aber auch wenn du dich viele Jahre später bei einem Unternehmen bewirbst, stehen die Chancen gut, dass du in die engere Auswahl kommst, wenn du dort einmal ein Praktikum absolviert hast. Wenn du als Schüler*in oder im Studium viele freiwillige Praktika machst, kannst du dir ein berufliches Netzwerk aufbauen, von dem du dein ganzes Arbeitsleben lang profitierst.


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