Rund 15 Prozent der Studierenden beziehen BAföG. Dabei könnten Schätzungen zufolge deutlich mehr Studienanfänger*innen BAföG beantragen. Doch viele Erstsemester denken, das Einkommen ihrer Eltern wäre zu hoch, fürchten sich vor BAföG-Schulden oder kommen mit der Antragstellung nicht zurecht – und verzichten so auf geschenktes Geld vom Staat. Wie du dir die finanzielle Unterstützung, die dir zusteht, holen kannst? Die Berufsorientierungsmesse Stuzubi hilft dir mit einem neuen Beratungsangebot dabei.
Den Begriff BAföG kennst du natürlich – aber weißt du genau, was sich dahinter verbirgt? Eigentlich ist BAföG die Abkürzung für Bundesausbildungsförderungsgesetz. Umgangssprachlich wird damit jedoch meistens die finanzielle Unterstützung bezeichnet, die Studierende oder in bestimmten Fällen auch Schüler*innen beruflicher Fachschulen und Praktikant*innen beantragen können. Wie das genau funktioniert, erfährst du in unserem Beitrag.
BAföG – was ist das überhaupt?
BAföG ist eine finanzielle Förderung, die du bekommen kannst, wenn du beispielsweise ein Studium oder eine schulische Berufsausbildung absolvierst. Damit das nicht am Geld scheitert, unterstützt dich der Staat. Auszubildende in der dualen Berufsausbildung können kein BAföG beantragen, bekommen aber vom Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung.
Bist du BAföG-berechtigt, erhältst du während deines Studiums jeden Monat einen bestimmten Betrag auf dein Konto. Ob und wie viel Geld du bekommst, hängt vom Einkommen deiner Eltern, aber auch von deinem eigenen Einkommen und Vermögen ab.
Wenn du mit dem Studium fertig bist und anfangen kannst zu arbeiten, musst du das Geld, das du bekommen hast, zurückzahlen – aber nur die Hälfte davon und höchstens 10.010 Euro – zinslos! Du hast trotzdem Angst trotzdem davor, mit Schulden in den Beruf einzusteigen und bist deshalb unsicher, ob du überhaupt BAföG beantragen sollst? Die Sorgen sind unbegründet – das Darlehen kannst du nach dem Studienabschluss in kleinen Raten tilgen.
Regulär sind Teilzahlungen von 130 Euro vorgesehen, verteilt über 77 Monate – also knapp sechseinhalb Jahre. Bei finanziellen Schwierigkeiten kannst du aber eine Aussetzung der Rückzahlungen vereinbaren. Und solltest du nach dem Studium tatsächlich nicht genug verdienen, um dein BAföG-Darlehen zu begleichen, werden dir die restlichen Schulden nach 20 Jahren erlassen.
Kann ich auch für eine Berufsausbildung BAföG beantragen?
BAföG wird zwar meistens fürs Studium bezahlt – unter bestimmten Umständen kannst du die finanzielle Unterstützung aber auch für eine Berufsausbildung bekommen: Und zwar, wenn du die Fähigkeiten, die du für deinen Beruf brauchst, an einer Berufsfachschule oder Fachschule lernst.
Auch fürs Schüler BAföG ist die Voraussetzung, dass deine Eltern nicht zu viel verdienen und dein eigenes Einkommen und Vermögen nicht zu hoch ist. Rund ein Viertel aller BAföG-Bezieher*innen sind Schüler*innen an beruflichen Fachschulen. Eine weitere Besonderheit beim Schüler BAföG: Das Geld ist komplett geschenkt und du musst nichts zurückzahlen. Mehr dazu du in unserem Beitrag Schüler BAföG.
Extra-Tipp: Bei einer dualen Berufsausbildung in einem Betrieb bekommst du zwar kein BAföG beantragen, du kannst aber unter bestimmten Voraussetzungen Berufsausbildungsbeihilfe bei der Arbeitsagentur beantragen.

Wie viel BAföG bekomme ich?
Wie viel BAföG du erhältst, wird individuell berechnet. Nicht nur das Einkommen deiner Eltern spielt dabei eine Rolle, sondern auch, ob du Geschwister hast, deine Mutter und dein Vater miteinander verheiratet sind, und einige andere Faktoren. Der Grund: Deine Eltern sind dazu verpflichtet, dir eine berufliche Ausbildung zu finanzieren – und dazu zählt auch ein Studium. Nur wenn deine Eltern sich das nicht leisten können und du selbst kein größeres Vermögen hast, springt der Staat ein. Dann kannst du BAföG beantragen. Wird dir wegen des hohen Einkommens deiner Eltern etwas von der Förderung abgezogen, sollten dir deine Eltern den Differenzbetrag in Form von Unterhalt bezahlen.
Der BAföG-Höchstsatz und damit das Geld, das dir im Studium auf jeden Fall zusteht, liegt seit dem Wintersemester 2024/25 für Studierende, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, bei 855 Euro im Monat. Dazu kommt ein Zuschuss von 137 Euro für die Kranken- und Pflegeversicherung, falls du nicht bei deinen Eltern mitversichert bist. Mehr zu den Verdienst- und Einkommensgrenzen beim BAföG findest du in unserem Beitrag BAföG Freibetrag.
Wie viel darf ich zum BAföG dazuverdienen?
Gerade in großen Städten wie zum Beispiel München reicht BAföG meistens nicht für den Lebensunterhalt. Du darfst aber neben dem Studium jobben und bis zu 556 Euro im Monat dazuverdienen, ohne dass dir vom BAföG etwas abgezogen wird. Das entspricht der Obergrenze für Minijobs, kann aber anders verteilt werden, indem du zum Beispiel in den Semesterferien mehr arbeitest und dir dafür während der Vorlesungszeit frei nimmst.
Extra-Tipp: Absolvierst du ein duales Studium, kannst du in der Regel kein BAföG beantragen, weil dein Ausbildungsgehalt höher als dein BAföG-Anspruch ist.

Wie kann ich BAföG beantragen?
Zugegeben – BAföG beatragen ist nicht ganz einfach. Du musst eine Reihe von Formularen ausfüllen und Nachweise einreichen. Doch wenn es dir zu kompliziert wird: Keinesfalls aufgeben! Denn du kannst Hilfe bekommen. Für die Bearbeitung deines BAföG-Antrags fürs Studium ist das Studierendenwerk deiner Hochschule zuständig.
Du kannst per Mail oder per Post BAföG beantragen, am einfachsten ist BAföG beantragen aber online unter www.bafoeg-digital.de/ams/BAFOEG. Wenn du Probleme beim Ausfüllen der Formulare hast, kannst du dich telefonisch an die BAföG-Hotline unter 0800-223 63 41 oder an dein zuständiges Studierendenwerk wenden.
Extra-Tipp: Eine Übersicht des für deine Hochschule zuständigen Studierendenwerks findest du unter diesem Link.
BAföG-Beratung auf der Stuzubi
Auf der Berufsorientierungsmesse Stuzubi gibt es in vielen Städten Unterstützung, wenn du BAföG beantragen möchtest.
Im Herbst 2025 kannst du Infostände speziell zum Thema BAföG besuchen auf der
- Stuzubi Berlin am 27. September 2025
- Stuzubi Köln am 27. September 2025
- Stuzubi München 18. Oktober 2025
- Stuzubi Hannover 8. November 2025
- Stuzubi Hamburg 22. November 2025
Extra-Tipp: Umfangreiche Infos über die Fördermöglichkeiten erhalten auf der Stuzubi nicht nur Schüler*innen und Studierende, die selbst BAföG beantragen wollen. Auch für Eltern und Lehrkräfte lohnt es sich, an dem Messestand vorbeizuschauen.
Wissenswertes zur Studienfinanzierung mit BAföG findest du auch im BAföG-Ratgeber auf stuzubi.de.



