Die meisten Abiturienten und Abiturientinnen studieren nach dem Schulabschluss. Doch die Alternative einer Ausbildung mit Abitur wird immer beliebter. Laut einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung Ende 2021 haben inzwischen knapp 30 Prozent der Schüler*innen, die sich auf einen Ausbildungsplatz bewerben, die Hochschulreife. Zum Vergleich: 2009 haben sich nur knapp 20 Prozent der Schüler*innen mit Abi für eine Ausbildung entschieden.

Doch was spricht für eine Ausbildung nach dem Abi? Welche Ausbildungsberufe sind bei Abiturientinnen und Abiturienten besonders beliebt? Und in welchen Fachrichtungen ist die Ausbildung mit Abitur der Standard?

Berufsausbildung nach dem Abi – ein Überblick:

    5 Argumente für eine Ausbildung mit Abitur

    Viele Schüler*innen glauben, wenn sie das Abitur schon haben, müssten sie auch studieren. Ein fataler Irrtum, wie die Studienabbrecherquote von fast 30 Prozent belegt. Auch wenn du das Abi geschafft hast, bedeutet das nicht unbedingt, dass du an einer Universität oder Hochschule gut aufgehoben bist. Vor allem, wenn du dich schon in der Schule mit dem Lernen schwergetan hast, ist eine Ausbildung oft die bessere Alternative.

    Diese Vorteile bringt dir eine Ausbildung mit Abitur:

    • Vorteile bei der Bewerbung: Wenn du dich auf eine Ausbildung mit Abitur bewirbst, hast du meistens bessere Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch als Bewerber*innen mit anderen Schulabschlüssen.
    • Schnelle finanzielle Unabhängigkeit: Du bekommst ein Ausbildungsgehalt und steigst früher mit einem vollen Gehalt in den Beruf ein als Hochschulabsolventen.
    • Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen: Bei einer Ausbildung mit Abitur kann in der Regel eine Verkürzung der Ausbildungsdauer von drei auf zwei Jahre beantragt werden.
    • Ausbildung als Zusatzqualifikation zum Studium: Bewerber*innen, die einen Hochschulabschluss und eine Ausbildung haben, sind am Arbeitsmarkt besonders gefragt. Wenn du auf einen Studienplatz für ein NC-Fach wartest, rückst du außerdem oft schneller in der Liste vor, wenn du in der Wartezeit eine Ausbildung absolvierst.
    • Schutz vor Arbeitslosigkeit: Lange galt ein Hochschulabschluss als der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Für die kommenden Jahre ist aber davon auszugehen, dass mehr Fachkräfte mit Berufsausbildung als Akademiker gesucht werden.
    Ausbildung mit Abitur, Stuzubi Infografik © Stuzubi GmbH
    Die meistgewählten Ausbildungsberufe von Schüler*innen mit Abi, Stuzubi Infografik © Stuzubi GmbH

    Die 5 beliebtesten Ausbildungsberufe bei Abiturienten und Abiturientinnen

    Wenn Abiturientinnen und Abiturienten nach einer Ausbildung suchen, konzentrieren sie sich meistens nur auf einige wenige Ausbildungsberufe. Die meisten Ausbildungsverträge mit Bewerber*innen, die eine Hochschulreife haben, wurden laut Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2021 in diesen Berufen abgeschlossen:

    1. Industriekaufmann/-frau: Industriekaufleute arbeiten im Büro und sind die Schnittstelle zwischen Produktion und Verwaltung. Gefragt sind in dem Beruf gute Deutsch-, Mathematik- und Englischkenntnisse.
    2. Kaufmann/-frau für Büromanagement: Der Beruf passt zu Allround- Talenten, die gut kommunizieren und mit Zahlen umgehen können. Die Einsatzmöglichkeiten sind breit und reichen von der klassischen Sekretariatsarbeit über die Buchhaltung bis zum Personalwesen.
    3. Fachinformatiker*in: Fachinformatiker*innen programmieren, vernetzen Soft- und Hardwarekomponenten und finden Lösungen, wenn Anwendungen oder Programme nicht richtig funktionieren. Für den Beruf ist logisches Denkvermögen wichtig, das sich meistens in guten Mathenoten zeigt. Ebenso gefragt sind gute sprachliche Fähigkeiten in Deutsch und Englisch. Die Tätigkeit findet zum Teil vor Ort beim Kunden statt, auch im Ausland, vieles kann aber auch im Home-Office erledigt werden.
    4. Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel: Typische Tätigkeiten: Angebote einholen und Konditionen aushandeln im Einkauf, Waren kontrollieren und logistische Planungen. Von Vorteil sind in dem Job ein Talent für Fremdsprachen und solides mathematisches Grundverständnis.
    5. Bankkaufmann/-frau: Die Banklehre ist einer der Klassiker unter den Abiturientenausbildungen. Bankkaufleute beraten Kunden in finanziellen Angelegenheiten wie der Kontenführung und Kreditvergabe, verkaufen Finanzprodukte wie Bausparverträge und führen Buchungen durch. Besonders beliebt: die Kombination einer Banklehre mit einem BWL-Studium.

    Gerade bei einer Ausbildung mit Abitur lohnt sich aber der Blick über den Tellerrand – denn auch Berufe, die für Bewerber*innen mit Abi untypisch sind, eröffnen interessante berufliche Perspektiven. Zum Beispiel Ausbildungen im Handwerk: Hier gibt es viele kreative Ausbildungsberufe, und du hast die Möglichkeit, dich zum Meister weiterzubilden und ein eigenes Unternehmen zu gründen.

    Ausbildung mit Abitur 1

    Ausbildungen, für die du das Abi brauchst

    Für die meisten Ausbildungsstellen reicht ein Mittlerer Schulabschluss oder auch ein Abschluss an einer Mittelschule oder Hauptschule aus. Ob das Abi verlangt wird, hängt zum einen vom Unternehmen, zum anderen aber auch von der Fachrichtung ab. Für manche Ausbildungen gehören ein Abi oder Fachabi aber zu den Kriterien, die verbindlich verlangt werden, damit du dich bewerben kannst.

    Eine Ausbildung mit Abitur als Voraussetzung ist zum Beispiel

    • die Ausbildung zum Fluglotsen/zur Fluglotsin

    und

    • die Ausbildung zum Handelsfachwirt/zur Handelsfachwirtin

    Ausbildungsstellen finden in deiner Region

    Du interessierst dich für eine Ausbildung nach dem Abitur? Auf der Studien- und Ausbildungsmesse Stuzubi, der Online-Messe zur Berufsorientierung, Stuzubi Digital und in der Stuzubi Stellenbörse kannst du dich über aktuelle Ausbildungsstellen in deiner Region informieren.

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