„IT-affin war ich schon immer“, sagt der Fachinformatiker Tobias Buhl. In der neunten Klasse habe er erstmals einen Rechner zusammengebaut: „Aber Programmieren lag mir nicht so““, räumt der 19-Jährige ein. Nach seinem Realschulabschluss in Moosburg in Bayern sei er „lange unschlüssig gewesen, wo es beruflich hingeht.“ Inzwischen arbeitet er an der Technischen Universität München (TUM) in Weihenstephan in der IT. Die Basis für seinen Job: eine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration bei der TUM, die er kürzlich abgeschlossen hat. Die Spezialisierung auf Systemintegration bedeute, der Fokus liege bei der Hardware, erklärt Tobias.
Als Fachinformatiker an der TU hilft Tobias den Studis
In seiner Ausbildung habe er zum Beispiel die Studierenden bei Computerproblemen unterstützt, erzählt Tobias: „Da kommt man dann rein und duzt sich gleich, das ist eine lockere und entspannte Atmosphäre.“ Als Fachinformatiker für Systemintegration sei es unter anderem seine Aufgabe, im Betrieb Hardwarefehler zu erkennen. Lasse sich der Rechner gar nicht erst einschalten, sei beispielsweise häufig das Netzteil defekt.
Expertinnen und Experten für Hardware und Software
Die Reparatur der Geräte führe in der Regel ein Techniker durch: „Selbst tauschen wir nur selten Komponenten aus.“ Eingesetzt werde er außerdem beim Kauf neuer Computer. „Die Mitarbeiter der Universität sagen uns, wozu sie den Rechner brauchen, und wir suchen dann das passende Modell aus“, sagt Tobias. Eine Sekretärin benötige zum Beispiel andere Hardware als ein Laborant, der mithilfe des Rechners Messungen für naturwissenschaftliche Versuche durchführe.
Netzwerke, Speichersysteme, Programmiersprachen: der Unterricht an der Berufsschule
An der Berufsschule lernen die Auszubildenden die verschiedenen Komponenten von Computern kennen. Sie befassen sich mit Netzwerken, Speichersystemen und Programmiersprachen. „Beim Programmieren lernen wir aber nur die Basics“, räumt Tobias ein. Selbst Programme zu schreiben falle ihm eher schwer, „das Arbeiten mit Hardware ist für mich leichter.“ Er könne die Codes aber lesen und verstehen.
Nicht schwieriger als der Stoff an der Realschule
Den Schulstoff habe er insgesamt gut bewältigt. Der Unterricht sei „nicht schwieriger als an der Realschule“ gewesen. Gelernt habe er je nach Bedarf, vor allem vor Schulaufgaben. Zeitaufwändig sei aber die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung gewesen. Anwenden konnte er die Inhalte aus der Berufsschule in der praktischen Ausbildung im Betrieb nur zum Teil. Gestört habe ihn das nicht: „Vielleicht brauche ich das Wissen ja später einmal in der Zukunft.“
Von der Ausbildung zum Job an der Uni
Der Weg von Tobias führte nach der Ausbildung direkt in eine Anstellung an der Universität. Inzwischen ist er so alt wie die Studierenden dort. Ob er sich vorstellen kann selbst zu studieren? „Möglich wäre das schon, nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung könnte ich mich für Informatik einschreiben“, sagt er. Grundsätzlich ausschließen wolle er ein Studium nicht: „Aber im Moment arbeite ich lieber.“ Sein Plan: Er möchte den Ausbilderschein machen und neue Generationen von Fachinformatiker*innen in die Geheimnisse seines Berufes einweihen.
Wie ein Informatikstudium abläuft, berichtet Sofie Ostrau, die an der Technischen Hochschule Lübeck studiert hat, in unserem Beitrag Informatik studieren.
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