Hiwi an der Uni: Jobs als studentische Hilfskraft

Jobs als studentische Hilfskraft © Adobe Stock

Einen Nebenjob im Studium findest du entweder als Werkstudent*in oder Minijobber*in in einem Unternehmen, oder auch direkt an deiner Universität oder Hochschule als studentische Hilfskraft oder Hilfswissenschaftler*in. Laut einer 2020 veröffentlichten Forsa-Umfrage arbeiten rund ein Drittel aller Studierenden, die sich neben dem Studium etwas dazuverdienen, als studentische Hilfskräfte. Was dich beim Jobben an der Uni oder Hochschule erwartet, erfährst du in unserem Beitrag.

Hiwi-Stellen an der Hochschule als Nebenjob im Studium

    Was ist eine studentische Hilfskraft?

    Studentische Hilfskräfte sind Studierende, die neben dem Studium als Mitarbeiter*in an ihrer Universität oder Hochschule beschäftigt sind. Sie sind fest angestellt, in der Regel mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen, und bekommen ein monatliches Gehalt. Teilweise werden studentische Hilfskräfte auch als Hilfswissenschaftler, kurz Hiwis, oder wissenschaftliche Hilfskräfte bezeichnet.

    Wer kann als studentische Hilfskraft arbeiten?

    Die Voraussetzungen, um als studentische Hilfskraft arbeiten zu können, unterscheiden sich je nach Universität oder Hochschule. An manchen Unis kannst du schon als Erstsemester mitarbeiten, es gibt aber auch Universitäten und Hochschulen, die nur Studierende beschäftigen, die schon ein paar Semester studiert haben. Grundsätzlich gilt: Um als studentische Hilfskraft arbeiten zu können, musst du als Vollzeit-Student*in immatrikuliert sein.

    Wie bekomme ich eine Stelle als studentische Hilfskraft?

    Teilweise sind Stellenangebote für studentische Hilfskräfte auf den Webseiten und schwarzen Brettern der Universitäten und Hochschulen öffentlich ausgeschrieben. Oft werden diese Jobs aber unter der Hand vergeben: Der Professor oder die Professorin geht auf Studierende, die er oder sie für geeignet hält, zu, und bietet ihm oder ihr einen Job am Lehrstuhl an. Umgekehrt kannst auch du deinen Dozenten oder deine Dozentin ansprechen und fragen, ob eine Stelle frei ist. Erfolgt die Stellenbesetzung auf diesem informellen Weg über persönliche Kontakte, ist meistens keine formale Bewerbung mit Lebenslauf und Anschreiben nötig.

    Wenn du dich für einen Job an einem bestimmten Lehrstuhl interessierst, ist es sinnvoll, dein Wissen in dem jeweiligen Fachgebiet zu vertiefen und wenn möglich mehrere Lehrveranstaltungen bei dem Professor oder der Professorin, bei dem oder der du arbeiten möchtest, zu besuchen. Je besser deine Studienleistungen in dem Themenbereich des Lehrstuhls sind, desto höher sind deine Chancen auf den Nebenjob an der Uni.

    Traumberufe © Stuzubi GmbH

    Welche Aufgaben haben studentische Hilfskräfte?

    Studentische Hilfskräfte übernehmen an Hochschulen und Universitäten vielfältige Aufgaben. Sie unterstützen Professorinnen und Professoren bei ihren Forschungstätigkeiten und bei der Vorbereitung ihrer Lehrveranstaltungen, zum Beispiel durch:

    • Literaturrecherchen
    • Vorbereitung von Versuchsaufbauten
    • Dokumentation von Messergebnissen
    • Aufbereitung von Statistiken
    • Materialbeschaffung

    Gebraucht werden studentische Hilfskräfte außerdem auch für Tutorien, zum Beispiel um Erstis den Studienbeginn zu erleichtern. Unter Umständen kann es auch sein, dass du als studentische Hilfskraft in der Unibibliothek oder Hochschulverwaltung mitarbeitest. Das Spektrum möglicher Tätigkeiten ist breit und hängt jeweils vom Einzelfall ab.

    Wie viel verdient man als studentische Hilfskraft?

    Als studentische Hilfskraft verdienst du in der Regel nicht so viel wie bei einem Job als Werkstudent*in. Die Bezahlung unterliegt keinen einheitlichen Bestimmungen und es gibt aktuell auch keinen Tarifvertrag: Die Gehälter unterscheiden sich je nach Bundesland und teilweise auch nach Hochschule. Doch auch studentische Hilfskräfte haben Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde. Gerade Studierende, die noch keinen Abschluss haben und an der Uni arbeiten, müssen sich mit diesem Stundensatz auch oft zufriedengeben. Hast du einen Bachelor, bekommst du ein paar Euro mehr, und mit dem Master steigt dein Gehalt weiter, erreicht aber meistens nicht das Niveau der freien Wirtschaft.

    Allerdings hat ein Job als studentische Hilfskraft viele Vorzüge, die das vergleichsweise kleine Gehalt ausgleichen. Zum Beispiel ist es meistens kein Problem, sich von der Arbeit freistellen zu lassen, wenn du vor Prüfungen lernen musst. Wenn dein Arbeitgeber deine eigene Uni oder Hochschule ist, kannst du bei Belangen, die dein Studium betreffen, mit vollstem Verständnis rechnen.

    Wie viele Wochenstunden darf man als studentische Hilfskraft arbeiten?

    Studentische Hilfskräfte müssen im Hauptberuf Student*in sein. Das bedeutet: Du musst deinem Studium mehr Zeit widmen als deinem Job. Mehr als 20 Wochenstunden darfst du deshalb als studentische Hilfskraft nicht arbeiten. Stellen für studentische Hilfskräfte sind meistens Teilzeitstellen mit einem Umfang zwischen 19 und 20 Stunden pro Woche.


    Video ARD alpha Uni: Elektrotechnik studieren und jobben als Hilfskraft an der Uni

    Kai studiert im 3. Mastersemester am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – einer der Exzellenzuniversitäten in Deutschland. Neben seinem Studium am KIT arbeitet er seit einem Jahr als wissenschaftliche Hilfskraft, und zwar an einer neuen Antenne für den Mobilfunk. Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.


    Studentische Hilfskraft oder Werkstudentenjob – was ist besser?

    Ob du dich um einen Job an der Uni oder Hochschule bemühen oder dich lieber als Werkstudent*in bei einem Unternehmen bewerben solltest, hängt davon ab, welche beruflichen Ziele du hast. Kannst du dir vorstellen, später einmal zu promovieren, ist eine Stelle als studentische Hilfskraft vermutlich die bessere Wahl. Oft wird nämlich aus dem Professor oder der Professorin, dem oder der du zuarbeitest, einmal der spätere Doktorvater oder die Doktormutter. Auch wenn du eine Karriere als Wissenschaftler*in anstrebst, ist der Nebenjob an der Uni der perfekte Einstieg.

    Wenn du in der freien Wirtschaft arbeiten willst, bringt dir ein Job als Werkstudent*in dagegen mehr als eine Hiwi-Stelle an der Uni. Du verdienst besser, bekommst Einblicke in die praktische Anwendung von Wissen, kannst unterschiedliche Branchen kennenlernen und Kontakte knüpfen.

    Ein Schwarz und Weiß gibt es in dieser Frage aber natürlich nicht. Dich interessiert die Welt der Wissenschaften, für Business kannst du dich aber genauso begeistern? Dann probiere einfach verschiedene Nebenjobs aus und arbeite mal an der Uni und mal als Werkstudent*in in einem Unternehmen.

    Hiwi an der Uni: Jobs als studentische Hilfskraft 1

    Steuern, Sozialversicherungen, Kindergeld: Rahmenbedingungen für studentische Hilfskräfte

    Bei Steuern, der Sozialversicherungspflicht und beim Kindergeld gelten für studentische Hilfskräfte die gleichen Regelungen wir für Werkstudenten.

    Einkommenssteuer Einkommenssteuerpflicht wie bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
    Sozialversicherung  keine Arbeitslosen- und Krankenversicherungsbeiträge, Renten- und Pflegeversicherung fällt an, studentische Krankenversicherung und kostenfreie Familienversicherung weiterhin möglich
    Kindergeld  wird weiter gezahlt
    Regelungen für Studentische Hilfskräfte

        

    Studentische Hilfskraft und wissenschaftliche Hilfskraft: Was ist der Unterschied?

    Der Begriff studentische Hilfskraft bezeichnet grundsätzlich alle Studierenden, die an einer Universität der Hochschule als Arbeitnehmer*innen beschäftigt sind. Teilweise wird aber auch zwischen studentischen Hilfskräften und wissenschaftlichen Hilfskräften unterschieden. Als wissenschaftliche Hilfskräfte oder Hilfswissenschaftler*innen, die sogenannten Hiwis, gelten nach dieser Definition Mitarbeiter*innen an Universitäten und Hochschulen, die schon einen Bachelorabschluss oder einen Masterabschluss haben und im Wissenschaftsbetrieb tätig sind, aber keine Dozenten sind.

    Verbindliche Festlegungen gibt es dazu aber nicht. Auch Jobs für Studierende ohne Bachelorabschluss werden manchmal als Hiwi-Stellen ausgeschrieben, und Hochschulmitarbeiter*innen, die im Masterstudium sind, werden immer wieder auch als studentische Hilfskräfte bezeichnet.


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