Die meisten Studiengänge schließen mit einem Bachelor oder Master ab. Doch was ist der Unterschied zwischen einem Master- und einem Bachelorstudium? Ist ein Master besser als ein Bachelorabschluss, und ist es sinnvoll, sich schon vor der Entscheidung für ein bestimmtes Bachelorstudium über mögliche Masterstudiengänge zu informieren? Antworten auf Fragen wie diese findest du im folgenden Beitrag.

Tipps zur Studienwahl: Bachelor oder Master

    Bachelor oder Master – was ist der Unterschied?

    Insgesamt gibt es an Hochschulen und Universitäten in Deutschland rund 21.000 Studiengänge. Mehr als 90 Prozent davon führen zu einem Bachelor oder Master als Studienabschluss, wobei die Zahl der Masterstudiengänge die der Bachelorstudiengänge etwas übersteigt.

    Der Hauptunterschied zwischen Bachelorstudium und Masterstudium: ein Bachelorstudium ist es sogenanntes grundständiges Studium. Das heißt: Du kannst direkt nach dem Abitur oder Fachabitur mit dem Studieren beginnen. Ein Masterstudium ist dagegen ein weiterführendes Studium. Das bedeutet: Um dich für einen Masterstudiengang einschreiben zu können, brauchst du einen Bachelorabschluss.

    Weitere Unterschiede zwischen Master- und Bachelorstudium gibt es bei der Studiendauer. Wenn du bis zum Masterabschluss studierst, dauert dein Studium insgesamt natürlich länger, weil du vor dem Master erst den Bachelor absolvieren musst. Für sich genommen sind Masterstudiengänge aber kürzer als Bachelorstudiengänge.

    • Studiendauer Bachelorstudiengänge: meistens 6-8 Semester (3-4 Jahre)
    • Studiendauer Masterstudiengänge: meistens 4 Semester (2 Jahre), Studiendauer inklusive Bachelorstudium insgesamt 10-12 Semester (5-6 Jahre)

    Berufseinstieg nach dem Bachelorstudium: Was spricht dafür?

    Ein Bachelorabschluss ist – mit sehr wenigen Ausnahmen – ein erster berufsqualifizierter Abschluss, mit dem du dich für Jobs als ausgebildete Fachkraft bewerben kannst. Du bekommst sofort ein volles Gehalt, kannst dein Wissen aus dem Studium anwenden und reale Projekte umsetzen. Vor allem in Bachelorstudiengängen mit hohen Praxisanteilen ist ein Berufseinstieg direkt nach dem Hochschulabschluss sinnvoll: zum Beispiel im Ingenieurwesen, in BWL und Wirtschaftswissenschaften oder Soziale Arbeit.

    Beim dualen Studium ist ein Berufseinstieg gleich nach dem Bachelor meistens Standard und wird zum Teil sogar mit dem Ausbildungsbetrieb schon beim Studienbeginn vertraglich vereinbart. Auch wenn du deine Bachelorarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen geschrieben hast und in diesem Rahmen ein interessantes Stellenangebot bekommst, solltest du zuschlagen.

    Extra-Tipp: Bei der Entscheidung, ob du den Bachelor oder Master machen möchtest, kannst du dir auch Zeit lassen. Nach dem Bachelorabschluss ein paar Jahre zu arbeiten und Berufserfahrung zu sammeln, und erst dann ein Masterstudium zu beginnen – vielleicht sogar berufsbegleitend – ist oft eine clevere Lösung.

    Bachelor oder Master? 1

    Für wen lohnt sich der Master?

    Dein Studium macht dir Spaß, du begeisterst dich für deine Fachrichtung und möchtest wissenschaftlich noch mehr in die Tiefe gehen? Das ist die beste Grundvoraussetzung, um nach dem Bachelorabschluss noch ein Masterstudium zu beginnen. Zwingend nötig ist ein Masterabschluss außerdem, wenn du später einmal in der Forschung arbeiten möchtest.

    Auf jeden Fall brauchst du den Master, wenn du einen Doktortitel anstrebst. Für bestimmte Positionen, zum Beispiel im öffentlichen Dienst, ist ein Doktor manchmal so etwas wie eine inoffizielle Einstellungsbedingung – etwa, wenn du eine Abteilung in einem Museum oder ein Referat in der öffentlichen Verwaltung leiten möchtest.

    Auch in bestimmten Fachrichtungen erhöht ein Masterabschluss die Karrierechancen deutlich, zum Beispiel in den Naturwissenschaften und teilweise auch den Geisteswissenschaften. Bei einigen Berufen stellt sich die Frage, ob Bachelor oder Master, auch gar nicht. Wenn du beispielsweise als Psychotherapeut*in arbeiten möchtest, ist der Master ein Muss.


    Video ARD alpha Uni: Doktorandinnen-Stelle in Biologie an der Uni Würzburg

    Viele Laborversuche, lange Arbeitszeiten, wenig Geld – Amelie war klar, worauf sie sich einlässt, als sie ihre Doktorandinnen-Stelle in Biologie an der Uni Würzburg antrat. Wie gut, dass ihr Zweitjob ein bisschen Geld bringt: Auf TikTok erklärt sie ihren Followern, warum Biologie als Wissenschaft cool ist. Im Labor versucht Amelie, künstliche menschliche Haut zu züchten, um Tierversuche zu vermeiden. Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.


    Den Masterabschluss schon im Bachelorstudium planen

    Ob du die dein Studium mit einem Bachelor oder Master abschließt, musst du beim Studienbeginn noch nicht entscheiden. Besondere Interessen und Schwerpunkte sind am Studienanfang oft noch gar nicht absehbar und ergeben sich erst im Verlauf des Studiums nach einigen Semestern.

    Dennoch kann es sinnvoll sein, bei der Studienwahl Möglichkeiten für den Master von Anfang an mit einzuplanen, denn meistens bauen Bachelorstudium und Masterstudium inhaltlich aufeinander auf. Manche Studiengänge gibt es auch nur als Masterstudium. Möchtest du zum Beispiel Medizinische Neurowissenschaften studieren, musst du einen Bachelorabschluss aus dem naturwissenschaftlichen oder medizinischen Bereich vorweisen, der zu diesem Studiengang passt. Allerdings greifen Bachelorstudium und Masterstudium nicht immer ineinander. Mehr dazu im folgenden Absatz.

    Konsekutive und nicht konsekutive Masterstudiengänge

    Zulassungsvoraussetzung für die meisten Masterstudiengänge ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium aus einer artverwandten Fachrichtung. Diese Studiengänge werden als konsekutive Studiengänge bezeichnet, denn das Studium setzt ein bestimmtes, fachspezifisches Vorwissen voraus.

    Daneben gibt es die sogenannten nicht konsekutiven Masterstudiengänge. Auch für diese Variante des Masterstudiums brauchst du ein erfolgreich abgeschlossenes Bachelorstudium, es spielt aber keine Rolle, in welcher Fachrichtung du deinen Bachelor erworben hast. Der vermutlich bekannteste Studiengang dieser Art ist der MBA (Master of Business Administration). Nicht konsekutive Masterstudiengänge sind oft interdisziplinär, das heißt, sie verknüpfen Wissen aus verschiedenen Fachgebieten, es wird aber kein bestimmtes Vorwissen vorausgesetzt.

    Extra-Tipp: Konsekutive Masterstudiengänge bieten finanzielle Vorteile. Sie sind in der Regel kostenfrei und du kannst weiter BAföG beziehen. Nicht konsekutive Masterstudiengänge sind dagegen oft kostenpflichtig und du kannst kein BAföG beantragen.

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    Gibt es für Masterstudiengänge einen NC?

    Die Abiturnote spielt beim Masterstudium keine Rolle mehr. Doch auch viele Masterstudiengänge haben einen Numerus clausus (NC). Der NC beim Master setzt eine bestimmte Mindestnote beim Bachelorabschluss voraus. Aber keine Sorge: So hoch wie die Anforderungen bei NC-Studiengängen mit Bachelor sind die Mindestnoten beim Masterstudium in der Regel nicht. Meistens reicht eine 2,5 oder 2 im Bachelor, um zum Masterstudium zugelassen zu werden. Dennoch spielen bei der Entscheidung für einen Bachelor oder Master in gewissem Grand auch deine Leistungen im Studium eine Rolle.

    Bewerbung fürs Masterstudium

    Wie du dich auf einen Studienplatz bewirbst, hängt unter anderem auch davon ab, ob dein Studium mit einem Bachelor oder Master abschließt. Bei den meisten Bachelorstudiengängen ist das Bewerbungsverfahren relativ einfach: Für zulassungsfreie Studiengänge schreibst du dich direkt an deiner Universität oder Hochschule ein und für NC-Studiengänge bewirbst du dich über das Portal hochschulstart.de. Für ein Masterstudium musst du dich dagegen häufig mit einem Motivationsschreiben bewerben, manchmal werden außerdem sogar Empfehlungsschreiben von Professorinnen und Professoren verlangt.

    Ist ein Master schwieriger als ein Bachelor?

    Ob ein Bachelor oder Master besser für dich ist, richtet sich auch danach, ob du gut mit komplexen Fragestellungen und wissenschaftlichem Arbeiten zurechtkommst. Im Masterstudium erwirbst du vertieftes Wissen aus deinem Fachbereich, das über die Basiskenntnisse aus dem Bachelorstudium hinausgeht. Mit wissenschaftlichen Methoden bearbeitest du Themen und Projekte zunehmend eigenständig. Der Masterabschluss gilt gegenüber dem Bachelor als höherwertig und das Studium ist entsprechend anspruchsvoller. Wenn dir dein Studium Spaß macht und du gut durch die Bachelorarbeit samt Abschlussprüfungen gekommen bist, wirst du mit dem höheren Niveau im Masterstudium aber wahrscheinlich keine Probleme haben.

    Bachelor oder Master: Welcher Abschluss bietet bessere Berufsaussichten?

    Gerade wenn du eine fachliche Karriere anstrebst, kannst du dich mit einem Masterabschluss auf höhere Positionen bewerben als Bachelorabsolventen und -absolventinnen. Das erweiterte Wissen zahlt sich häufig aus – im wahrsten Sinne des Wortes. Fachkräfte mit Master verdienen oft mehr als Mitarbeiter*innen mit Bachelorabschluss. Wenn du vorhast, Führungspositionen zu übernehmen, spielt der Hochschulabschluss dagegen keine so große Rolle. Hier kommt es oft mehr auf deine Persönlichkeit – die sogenannten Softskills – an, als auf dein Fachwissen. Deine Chancen auf eine Stelle als Teamleitung sind auch mit Bachelorabschluss gut.

    Etwas unklar ist, wie sich künftig die Zahl der Stellenangebote für Masterabsolventen und -absolventinnen entwickeln wird. Studien zufolge könnten die Jobangebote für Bewerber*innen mit Master in den kommenden Jahren zurückgehen. Ob du dieses Argument bei der Frage, ob du dein Studium mit Bachelor oder Master abschließen möchtest, berücksichtigst, musst du selbst entscheiden. Schlimmstenfalls hast du später einen Job unterhalb deiner Qualifikation. Angst vor Arbeitslosigkeit nach dem Studium ist in Zeiten des Fachkräftemangels aber eher unbegründet – egal ob du einen Bachelor oder Master machst.


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