FÖJ – Freiwilliges Ökologisches Jahr

FÖJ © Adobe Stock

Ein Freiwilligendienst muss nicht immer ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder Bundesfreiwilligendienst im sozialen Bereich sein. Auch für Umweltschutz und Nachhaltigkeit kannst du dich im Rahmen von Freiwilligenarbeit engagieren – mit einem Freiwilligen Ökologischen Jahr, kurz FÖJ, oder einem ökologischen Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD). Wie das funktioniert verrät dir unser Beitrag.

Freiwilligendienst im Umweltschutz

    Was macht man in einem FÖJ?

    Bei einem Freiwilligen Ökologischen Jahr arbeitest du in einer gemeinnützigen Organisation, die im Natur- und Umweltschutz oder anderen Bereichen der Nachhaltigkeit aktiv ist. Du übernimmst dort praktische Tätigkeiten aller Art. Das können handwerkliche Aufgaben oder auch Arbeiten im Büro sein. Vielleicht berätst du Jugendliche, kümmerst dich um Tiere, bewirtschaftest ein Biotop, führst Messungen in einem Landschaftsschutzgebiet durch oder hilfst bei der Organisation von Veranstaltungen und Aktionen für den Klimaschutz mit. Das Spektrum möglicher Einsatzfelder ist breit und richtet sich nach deiner Einsatzstelle und deinen persönlichen Interessen. Teil des Freiwilligendienstes ist außerdem auch der Besuch von Seminaren zum Thema Natur- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit. Ein besonderer Schwerpunkt dieser Veranstaltungen ist dabei auch immer der Aspekt der politischen Bildung.

    Ein FÖJ dauert in der Regel ein Jahr, aber auch Einsätze von sechs oder 18 Monaten sind möglich. Der Freiwilligendienst im Ökologischen Bereich beginnt wie das FSJ meistens Anfang August oder September eines Jahres.

    Für wen eignet sich ein FÖJ?

    Beliebt ist der Freiwilligendienst vor allem bei Abiturientinnen und Abiturienten, die nach dem Abitur ein Jahr lang pausieren und ein sogenanntes Gap Year einlegen möchten. Wenn du dich für einen NC-Studiengang einschreiben möchtest, dein Abiturschnitt aber nicht ausreicht, dass du sofort ins Studium starten kannst, kann dir ein Freiwilliges Ökologisches Jahr als Wartesemester angerechnet werden. Interessant ist diese Art des Freiwilligendienstes für dich auch, wenn du eine berufliche Karriere bei einem Naturschutzverband oder einer Umweltorganisation planst, denn du gewinnst dadurch häufig tiefe Einblicke in die Verbandsarbeit. Gut geeignet ist ein Freiwilliges Ökologisches Jahr oft auch für Schüler*innen, die im ländlichen Raum leben – denn die Einsatzstellen befinden sich teilweise auch außerhalb der großen Ballungsräume, zum Beispiel in der Landwirtschaft.

    Bewerben kannst du dich für ein FÖJ, wenn du zwischen 16 und 26 Jahre alt bist. Es gilt jedoch eine Altersgrenze von 27 Jahren, die während des Dienstes nicht überschritten werden darf. Eine weitere Voraussetzung ist, dass du deine Vollzeit-Schulpflicht erfüllt hast. Wie beim FSJ und beim Bundesfreiwilligendienst brauchst du für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr keine Vorkenntnisse. Was du für deine Tätigkeiten können musst, bringen dir deine Kolleginnen und Kollegen in deiner jeweiligen Einsatzstelle bei.

    FÖJ – Freiwilliges Ökologisches Jahr 1

    FÖJ Einsatzstellen

    Alle gemeinnützigen Organisationen, die sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit einsetzen, können grundsätzlich Stellen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr anbieten. Trotzdem sind Angebote für den Freiwilligendienst im ökologischen Bereich eher rar – etwa 3.000 Stellen gibt es fürs FÖJ, dazu kommen 600 Plätze für den ökologischen Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD), schreibt der Förderverein Ökologische Freiwilligendienste e.V. auf seiner Webseite. Zum Vergleich: Ein FSJ absolvieren jährlich mehr als 50.000 Menschen.

    Stellen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bieten unter anderem:

    • Naturschutzverbände und Umweltorganisationen
    • Bildungseinrichtungen für Umweltthemen (z.B. ökologisches Bildungszentrum)
    • Schulbauernhöfe
    • Institutionen aus den Bereichen ökologische Landwirtschaft und Fair Trade
    • Einrichtungen aus dem Tierschutz und Artenschutz (z.B. Tierheim, Vogelschutzbund)

    Freiwilliges Ökologisches Jahr mit Tieren

    Besonders beliebt sind Freiwilligendienste, bei denen mit Tieren gearbeitet wird. Bei einem Freiwilligen Ökologischen Jahr im Tierheim versorgst du zum Beispiel Hunde, Katzen und andere Haustiere, die dort abgegeben werden. Du fütterst die Tiere, mistest die Ställe, Zwinger und Gehege aus oder gehst mit den Hunden Gassi. Auch in einigen Tierparks kannst du dich für ein FÖJ bewerben – dann hast du mit exotischen Tieren zu tun, hilfst aber unter Umständen auch in anderen Bereichen wie dem Besuchermanagement oder der Verwaltung mit. Kontakt mit Tieren hast du außerdem bei der Freiwilligenarbeit in der ökologischen Landwirtschaft. Hier geht es um Nutztiere wie Kühe, Hühner, oder manchmal auch Pferde. Im Artenschutz befasst du dich mit vom Aussterben bedrohten Tierarten, und sicherst zum Beispiel beim Vogelschutzbund den Lebensraum seltener Vogelarten.

    Bei einem FÖJ im Tierschutz lernst du viel über artgerechte Tierhaltung, Tierschutzgesetze und den richtigen Umgang mit Tieren. Ein Freiwilligendienst in diesem Bereich bietet sich deshalb auch an, wenn du dich für Berufe in der Tierpflege oder den Studiengang Tiermedizin interessierst.

    FÖJ im Ausland

    Du möchtest deinen Freiwilligendienst mit einem Auslandsjahr kombinieren? Auch das geht beim FÖJ, zum Beispiel im Rahmen des Deutsch-Französischen Ökologischen Freiwilligendienstes (DFÖJ), bei dem du ein Jahr in Frankreich verbringen kannst. Der DFÖJ ist ein Programm des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes (IJFD). Auch Einsatzstellen in Estland, Österreich oder Dänemark werden fürs freiwillige Ökologische Jahr angeboten. Die Plätze für ein FÖJ im Ausland sind allerdings begrenzt.

    Mehr über die Kombination von Freiwilligendienst und Auslandsjahr erfährst du in unserem Beitrag Freiwilligenarbeit im Ausland.

    FÖJ – Freiwilliges Ökologisches Jahr 2

    Was verdient man bei einem FÖJ?

    Wie bei anderen Freiwilligendiensten bekommst du auch beim Freiwilligen Ökologischen Jahr kein reguläres Gehalt. Deine Einsatzstelle kommt aber bei Bedarf für Unterkunft und Verpflegung auf, du bist in der Zeit deines Dienstes sozialversichert, und deine Eltern erhalten weiterhin Kindergeld. Außerdem kannst du mit einem monatlichen Taschengeld rechnen, das je nach Einsatzstelle variiert. Wie beim FSJ und beim Bundesfreiwilligengeld darf dein Taschengeld beim FÖJ aus rechtlichen Gründen den Betrag von 423 Euro nicht übersteigen. Gerade kleinere Organisationen zahlen aber häufig weniger – etwa 150 bis 350 Euro Taschengeld sind hier die Regel.

    ÖBFD: der ökologische Bundesfreiwilligendienst

    Neben dem FÖJ gibt es auch die Möglichkeit, einen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu absolvieren. Der Ökologische Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD) wird oft von Einsatzstellen angeboten, die auch Stellen für das Freiwillige Ökologische Jahr haben. Der ÖBFD kann unter anderem im Natur- und Klimaschutz, in der Umwelterziehung, im ökologischen Gartenbau oder der biologischen Landwirtschaft abgeleistet werden. Wie ein Bundesfreiwilligendienst im ökologischen Bereich konkret aussehen kann, zeigt dir unser Beitrag Bundesfreiwilligendienst – drei Erfahrungsberichte.

    Anders als beim FÖJ gibt es beim ÖBFD keine Altersgrenze, Teilzeitmodelle sind möglich und die Teilnehmer*innen absolvieren nur ein Seminar im Monat statt insgesamt 25 Seminartagen, die beim FÖJ vorgesehen sind.


    Einsatzstellen für Freiwilligendienste auf der Studien- und Ausbildungsmesse Stuzubi

    Du interessierst dich für einen Freiwilligendienst nach dem Abitur? Auf der Stuzubi Studien- und Ausbildungsmesse sind regelmäßig verschiedene Träger und Einsatzstellen vor Ort und informieren über ihre Angebote. Aussteller der Stuzubi ist an vielen Messestandorten außerdem das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, das für den Bundesfreiwilligendienst und den ÖBFD zuständig ist.

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