Auch für Auszubildende gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn. Die Mindestausbildungsvergütung steigt 2023 auf 620 Euro brutto im Monat ab dem ersten Lehrjahr, 2022 waren es noch 585 Euro. Die meisten Unternehmen bezahlen ihren Auszubildenden aber schon jetzt deutlich mehr.
Wer in Deutschland arbeitet, hat einen garantierten Stundenlohn von mindestens 12 Euro – so will es das Gesetz. Sogar Praktikanten haben Anspruch auf den Mindestlohn, es sei denn, sie absolvieren ein Pflichtpraktikum oder Orientierungspraktikum für die Schule oder fürs Studium. Auch Lehrlinge bekommen eine gesetzlich geregelte Mindestausbildungsvergütung.
Am Stundensatz des Mindestlohns orientieren sich die Ausbildungsgehälter aber nicht. Vorgesehen ist, dass Betriebe ihren Auszubildenden mindestens 620 Euro im Monat bezahlen. Zieht man die Zeit ab, in der Azubis in der Berufsschule sind, ergibt das einen Stundenlohn von knapp 6 Euro. Eingeführt wurde der Mindestlohn für Auszubildende 2020 mit einem monatlichen Ausbildungsgehalt von zunächst 515 Euro, 2021 wurde die Mindestausbildungsvergütung auf 585 Euro angehoben und nun noch einmal erhöht.

Mindestlohn für Azubis steigt jedes Jahr
Tatsächlich verdienen Auszubildende laut einer vom Portal Statista veröffentlichten Erhebung aber erheblich mehr. Das in der Statistik für 2021 erfasste durchschnittliche Bruttogehalt liegt bei 987 Euro. Die Mindestausbildungsvergütung zielt daher nicht darauf ab, Ausbildungsgehälter grundsätzlich anzuheben, sondern soll Extremfälle besonders niedriger Bezahlung verhindern, die in der Praxis aber eine Ausnahme darstellen.
In den vergangenen Jahren sind die Ausbildungsgehälter übrigens kontinuierlich gestiegen, teilt das Bundesinstitut für Berufsbildung mit. In 2021 bekamen Azubis rund 2,5 Prozent mehr Gehalt als im Vorjahr, von 2019 auf 2020 waren es 2,6 Prozent. Vor der Coronapandemie waren die Gehaltszuwächse sogar noch höher, zwischen 2012 und 2017 lagen die Steigerungen meistens bei deutlich über 3 Prozent.
Ausbildungsgehälter in Überblick
Wie hoch die Ausbildungsgehälter in den einzelnen Berufen sind, erfährst du in unserem Beitrag Ausbildungsgehalt: Bestbezahlte Ausbildungen. Spitzenreiter ist hier die Ausbildung zum/zur Fluglotsin. Ausbildungsangebote für die Fluglotsenausbildung oder andere gut bezahlte Ausbildungsstellen in deiner Region findest du auf der Studien- und Ausbildungsmesse Stuzubi, die ein- bis zweimal jährlich in insgesamt 13 deutschen Städten und zweimal im Jahr als Online-Messe stattfindet. Wenn du wissen möchtest, wie viel du nach der Ausbildung verdienen kannst, informiert dich unser Artikel Bestbezahlte Ausbildungsberufe über deine Gehaltsaussichten nach dem Berufseinstieg.
Extra-Tipp: Um gut zu verdienen musst du nicht unbedingt studieren. Auch für Abiturienten ist eine Ausbildung eine interessante Alternative zum Studium. In welchen Berufen du auch ohne Bachelor und Master mit einem hohen Einkommen rechnen kannst, verrät dir unser Beitrag Bestbezahlte Berufe mit und ohne Studium – Top 5. Oder willst du vielleicht doch studieren, hast aber kein Abi? Dann bietet dir unser Artikel Studieren ohne Abitur hilfreiche Tipps.
Aktuelle Infos im Stuzubi Newsletter
Lust auf mehr Infos zum Thema Ausbildung und Beruf? Ausbildungsangebote, Bewerbungstipps und mehr: Der Stuzubi Newsletter hält dich auf dem Laufenden.
2 Antworten
“Vorgesehen ist, dass Betriebe ihren Auszubildenden mindestens 620 Euro im Monat bezahlen. Zieht man die Zeit ab, in der Azubis in der Berufsschule sind, ergibt das einen Stundenlohn von knapp 6 Euro.”
Die Ausbildungsvergütungen sind ja gestiegen. Von welchem Stundenlohn gehen wir als o bei 731,60 € – 766,00 € – 876,00 € aus? Gibt es eine Formel für die Berechnung, wenn ja welche? Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Liebe Ellen Zaboran, üblich ist bei der Berechnung des Stundenlohns wegen der unterschiedlichen Anzahl der Tage pro Monat, von drei Monaten auszugehen, für die dann 13 Wochen angesetzt werden. Daraus ergibt sich die Formel: 3 x Monatsgehalt / 13 / Wochenarbeitszeit = Stundenlohn brutto. Ich hoffe, ich konnte damit weiterhelfen. Viele Grüße, Julia Stark vom Stuzubi-Team