Du interessierst dich für Medizin, aber ein klassisches Studium der Humanmedizin kommt für dich nicht infrage? Es gibt eine ganze Reihe an Alternativen. In unserem Beitrag stellen wir dir 5 Ausbildungsberufe und Studiengänge vor, die verschiedene Teilbereiche aus der Humanmedizin beinhalten.
Studium zum/zur Arztassistent*in (Physician Assistance)
Am engsten mit der Humanmedizin verwandt ist das Studium der Arztassistenz, bekannt auch unter der englischen Bezeichnung Physician Assistance. Den Studiengang gibt es in Deutschland erst seit 2005, und bis heute wird das Fach nur an wenigen Hochschulen in Deutschland gelehrt.
Arztassistent*innen sind Expert*innen mit Kompetenzen, die über die des Pflegepersonals hinausgehen, aber nicht den Umfang von voll ausgebildeten Humanmediziner*innen erreichen. Du unterstützt den Arzt oder die Ärztin zum Beispiel bei Untersuchungen und Diagnosen, assistierst bei Operationen und übernimmst bestimmte Verwaltungsaufgaben und Dokumentationen, führst aber teilweise auch selbstständig Behandlungen durch.
Video ARD alpha Uni: Physician Assistant – Erfahrungsbericht einer Studentin
Pauline studiert im 3. Semester Physician Assistant an der Hochschule Landshut. Physician Assistant ist ein noch relativ neuer Studiengang bzw. Beruf in Deutschland, im Ausland aber schon länger etabliert. Physician Assistant (PA) ist ein medizinischer Assistenzberuf. Im Rahmen des Delegationsprinzips übernehmen PAs ärztliche Aufgaben. Sie unterstützen und entlasten Ärzte und Ärztinnen z.B. in Krankenhäusern, aber auch im ambulanten Bereich. Das Video ist ein Film des Formats alpha Uni, einem Angebot von ARD alpha.
Studium und Ausbildung in der Pflege
Statt Humanmedizin zu studieren kannst du auch ein Studium in Pflegewissenschaften absolvieren und später anspruchsvolle medizinische Tätigkeiten ausüben, auch in Krankenhäusern. Studiengänge aus den Pflegewissenschaften haben oft keinen Numerus clausus (NC) und qualifizieren dich zum Beispiel für Aufgaben im Pflegemanagement, in der Pflegeberatung und in der Weiterentwicklung von Pflegekonzepten. In den Pflegewissenschaften bieten sich auch duale Studiengänge an, zum Beispiel mit einer intergierten Ausbildung zur Pflegefachkraft.
Wenn du nicht studieren möchtest, kannst du auch einfach eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann absolvieren. Mit einer Pflegeausbildung hast du interessante Möglichkeiten, dich zu spezialisieren und weiterzubilden, etwa zur OP-Schwester oder in Bereichen wie Unfallchirurgie, Intensivmedizin oder Kinderkrankenpflege. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag Pflegeausbildung statt Medizinstudium?.
Ausbildung zum/zur Medizinisch-technischen Assistent*in (MTA)
Wenn du dich vor allem für die naturwissenschaftlichen Aspekte eines Studiums der Humanmedizin interessierst, könnte eine Ausbildung zum Medizinisch-technischen Assistenten oder zur Medizinisch-technischen Assistentin (MTA) interessant für dich sein. Als MTA führst du hauptsächlich Untersuchungen im Labor durch. Je nach Spezialisierung untersuchst du zum Beispiel Zellen oder Blut von Patientinnen und Patienten, führst Röntgenuntersuchungen oder Computertomographien durch oder misst Herz- und Hirnfunktionen.
Als MTA arbeitest du in der Regel ebenfalls in einem Krankenhaus, es sind aber auch Jobs in der Industrie möglich, zum Beispiel in Pharmaunternehmen. Die Ausbildung zum/zur MTA findet an beruflichen Fachschulen statt und beinhaltet Praktika, in denen du dein Wissen anwendest. Während der schulischen Ausbildung bekommst du in der Regel kein Ausbildungsgehalt, teilweise musst du sogar Schulgeld zahlen. Du kannst aber Schüler-BAföG beantragen.
Gesundheitswissenschaften statt Humanmedizin studieren
Ein umfassendes Studium zum Thema Gesundheit mit Teilbereichen aus der Humanmedizin bietet der Studiengang Gesundheitswissenschaften. Das Studium ist interdisziplinär. Das bedeutet, du befasst dich mit Inhalten aus verschiedenen Fachrichtungen. Dazu gehören unter anderem das Gesundheitssystem, das die medizinische Versorgung organisiert, und je nach Universität oder Hochschule psychologische und soziologische Hintergründe, aber auch Wissen aus der Humanmedizin, zum Beispiel Epidemiologie oder biochemische Aspekte der Medizin.
Mit einem Hochschulabschluss in Gesundheitswissenschaften kannst du in Krankenhäusern, Unternehmen aus der Gesundheitsbranche, Versicherungen oder Behörden arbeiten. Mehr zum Thema findest du in unserem Beitrag Gesundheitswissenschaften: ein Studium für Idealisten.
Studiengänge für Hebammen
Ein besonderer Aspekt der Humanmedizin ist das Thema Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Dazu gehört vor allem auch der Beruf der Hebamme – den übrigens natürlich auch Männer ausüben können.
Hebammen wurden früher an beruflichen Fachschulen ausgebildet, seit 2020 müssen Schüler*innen, die später einmal in Kreißsaal arbeiten möchten, aber ein Studium absolvieren: zum Beispiel in Hebammenwissenschaft, Hebammenkunde oder Midwifery. Auch für Hebammen bietet sich ein duales Studium an, bei dem du von Anfang an Praxiserfahrung sammeln kannst. Mehr über den Berufsalltag in der Geburtshilfe erfährst du in unserem Beitrag Hebamme werden – die Arbeit als Geburtshelferin.
Weitere Berufsbilder aller Fachrichtungen findest du unter Berufe von A bis Z.
Ausbildung & Studium finden auf der Karrieremesse Stuzubi
Auf der Berufsorientierungsmesse Stuzubi lernst du Studiengänge und Ausbildungen aus dem Bereich Medizin und vielen anderen Fachrichtungen kennen. Die kostenfreie Karrieremesse für Schüler*innen findet an 15 Standorten in Deutschland und zweimal jährlich online statt. Termine & Gratis-Tickets